Das Mittelmeer inspiriert seit jeher das europäische Dichten und Denken. Es ist ein paradigmatischer Raum für Interkulturalitätsforschung. Das Schwerpunktheft, herausgegeben von Tomislav Zelic, widmet sich den kulturellen Imaginationen des Mediterranen und der Interkulturalität in der klassischen Moderne, insbesondere bei Gottfried Benn, Hermann Hesse und Anna Seghers. Die Beiträge unterziehen den Kanon dabei einer doppelten Revision: Einerseits werden mitunter vergessene oder wenig beachtete Werke untersucht. Andererseits wird gezeigt, wie sich das Mittelmeer als das Andere Mitteleuropas verstehen lässt und dabei als Fremdes zwar in Staunen versetzt, während es als solches zugleich konstitutiv für die Konstruktion des Eigenen ist.
Amelie Bendheim Pořadí knih





- 2023
- 2023
Wie werden Konzepte des Anderen in Literatur, Film oder Theater inszeniert? Die Beiträger*innen nehmen das Potential ästhetischer Formen in den Blick und reflektieren, wie diese dazu beitragen können, Ausschnitte der Wirklichkeit einsehbar zu machen, die oft unberücksichtigt bleiben: Perspektiven des Anderen. Jenseits von essentialisierenden Zuschreibungen geht es darum, Hybriditäten und Ambiguitäten offenzulegen, um verbreitete und mitunter erstarrte Denkmuster zu hinterfragen. Nur so kann eine differenzierte Welt- und Selbstwahrnehmung entstehen, die das Andere als fundamentale Erfahrung miteinbezieht und es als Möglichkeit zur Irritation und zum Staunen begreift.
- 2022
Vorurteil und Befangenheit
Kulturelle und literarhistorische Perspektiven
Vorurteil? und ?Befangenheit? sind Begriffe, die das objektive, richtige Urteil von einem solchen abzugrenzen scheinen, in dem sich Subjekte oder Kollektivsubjekte auch von anderem leiten lassen als von dem zu Beurteilenden. Allerdings kann man, wenn man über eine Sache urteilt, kaum vermeiden, andere als die unbestreitbaren Eigenschaften dieser Sache in das Urteil einfließen zu lassen, zum einen, weil es wirklich unbestreitbare Eigenschaften kaum einmal gibt, zum anderen, weil solange, wie Subjekte urteilen, von der Umgrenzung ihres Horizonts nicht abstrahiert werden kann. 00Die Beiträge des Buches erklären für ein interdisziplinäres, geisteswissenschaftlich interessiertes Publikum an Beispielen die historische Herkunft der Konzepte und ihre Bedeutsamkeit für textorientierte Wissenschaften.
- 2021
In den Human- und Geisteswissenschaften stand in den letzten Jahren vor allem die Erforschung des Begriffs ,Krankheit' im Fokus. Inzwischen ist auch der Gesundheitsbegriff als eigenständige Reflexionsfolie in das Blickfeld der wissenschaftlichen Forschung geraten, Bezugnahmen auf seinen metaphorischen Gehalt bleiben jedoch weiterhin die Ausnahme. Dies erstaunt, da Metaphern aus dem semantischen Feld der Gesundheit in der gegenwärtigen Alltagskultur zunehmend an Präsenz gewinnen. Der vorliegende Sammelband nimmt die ästhetisch-kulturellen Dimensionen von ,Gesundheit' in den Blick: Die Beiträge reflektieren in diachroner und interdisziplinärer Perspektive die Frage, was Menschen zu unterschiedlichen Zeiten unter ,Gesundheit' verstanden und mit welchen sprachlichen Bildern sie versucht haben, die semantischen Leerstellen, die der Begriff mit sich führt, zu füllen. Der Band vermittelt einen fachlich fundierten Einblick in die Bedeutung und die realitätsstiftende Kraft von Gesundheitsmetaphern.