Helmut Schmidt und Siegfried Lenz: Eine Freundschaft, die deutsche Zeit- und Literaturgeschichte ist.Seit den frühen sechziger Jahren sind Helmut Schmidt und Siegfried Lenz befreundet. Der Politiker bewundert den Literaten, der Schriftsteller weiß um den begrenzten Einfluss der Literatur auf die Zeitläufte. Es ist eine Freundschaft, die von gegenseitigem Respekt Bewunderung geprägt ist, die privat ist - Siegfried Lenz fühlt sich Helmut Schmidts Frau Loki freundschaftlich verbunden, die 1968 von der „Deutschstunde“ begeistert war und jedes Buch des Autors las. Aber es ist auch eine Verbindung, die öffentlich wirkt, weil der Schriftsteller den Politiker unterstützt - im Wahlkampf, auf Reisen und als fortwährender Gesprächspartner - so auch während des „Deutschen Herbstes“ 1977, bei einer Reise nach Polen und Auschwitz und in der Zeit des Nato-Doppelbeschlusses.Jörg Magenau hat Siegfried Lenz und Helmut Schmidt wiederholt zu Gesprächen getroffen und unveröffentlichtes Archivmaterial ausgewertet.
Jörg Magenau Knihy






wurde 1961 in Ludwigsburg geboren. Er studierte an der FU Berlin Philosophie und Geschichte und arbeitete als Kulturredakteur und Literaturkritiker u. a. für die «FAZ», die «taz» und «Freitag». 1995 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. 2002 erschien seine viel beachtete Christa-Wolf-Biographie. Jörg Magenau lebt und arbeitet in Berlin, als Autor und Redakteur von «Das Magazin».
Die kanadische Nacht
Roman
Shortlist Buch des Jahres des Jahres 2021 Belletristik-Couch. de »Jörg Magenau hat einen modernen, einen klugen Künstlerroman geschrieben, einen Roman einer unruhigen Biografie in einer unruhigen Familie.« Saša Stanišic Ein tief berührendes Buch über Abschiede und den Trost des Neubeginns. In seinem ersten Roman blickt Jörg Magenau auf das Leben eines Mannes, der erzählend zu sich selbst reist. Aus einer inneren Enge in ein weites, wildes Land. In Kanada liegt der Vater im Sterben. Die Nachricht trifft seinen Sohn in einer Krise. Hinter ihm liegt ein gescheitertes Buchprojekt. Seit Jahrzehnten hat er den fernen Vater nicht gesehen, nun überquert er Atlantik und Rocky Mountains, um ihn hoffentlich noch lebend anzutreffen. Doch was ist überhaupt ein Leben? Was weiß man von einem fremd gebliebenen Vater, von der Liebe der anderen und der eigenen? Und wie schreibt man darüber? Die Fahrt durch die kanadische Nacht führt den Erzähler immer tiefer in die eigene Herkunft und hinaus ins Offene. Als er den Vater erreicht, geht etwas zu Ende, aber etwas Neues beginnt auch: die Suche nach dem, was trotz aller Vergänglichkeit bleibt.
Christa Wolf
- 495 stránek
- 18 hodin čtení
Loyale Dissidentin und Autorin von Weltrang “Ich bin eine Figur, auf die man vieles projizieren kann: hochgespannte Erwartungen und tiefe Enttäuschungen bis hin zu Hass.” – Mit ihren Büchern, Reden und Aufsätzen wurde Christa Wolf in der DDR und darüber hinaus schon früh zu einer moralischen Instanz. Ihre politische Sternstunde erlebte sie als Rednerin im November 1989. So erzählt diese Biografie nicht nur vom Leben und Werk einer bedeutenden Autorin, sondern weit mehr: eine deutsch-deutsche Geschichte. “Spannend”, befand das Deutschlandradio, “Zeit” und “taz” urteilen unisono: “Lesenswert”.
Die taz
- 279 stránek
- 10 hodin čtení
Vor bald dreißig Jahren fanden sich Friedensbewegte, Umweltaktivisten und andere Kämpfer zusammen, um die antibürgerliche taz zu gründen, heute eine sehr beachtete Tageszeitung. Viele ihrer Mitarbeiter, Iris Radisch oder Michael Sontheimer etwa, wechselten zu etablierten Blättern und schrieben dort in einem neuen Stil über Themen, die bis dahin in der öffentlichen Debatte nicht vorkamen. Mit dem Aufstieg der Grünen und dem Ende der linken Utopien fand die taz ein neues Selbstverständnis, das die Anliegen linker und grüner Politik mit einem Lebensstil versöhnte, den sie in ihren Anfangsjahren als bürgerlich verurteilt hätte. Jörg Magenau erzählt mit der Geschichte der taz die Geschichte eines Ideenlabors, das diese Gesellschaft gründlich verändert hat.
Während in Vietnam der Krieg tobt und Mao die Kultur »revolutioniert«, machen sich die wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller und Kritiker auf, um an der amerikanischen Ostküste über Literatur zu diskutieren: Jörg Magenaus kulturgeschichtliches Panorama über das Gastspiel der Gruppe 47 in Princeton. April 1966. Viele sind eingeladen, etwa achtzig machen sich auf die Reise. Unter den Schriftstellern Grass, Lenz und Enzensberger. Unter den Kritikern Höllerer, Mayer und Reich-Ranicki. Die Regeln denkbar einfach: Eine Lesung dauert nicht länger als zwanzig Minuten. Diskussion über das Gehörte. Dann die Wortmeldung eines pilzköpfigen, nahezu schüchternen Mannes, der den Anwesenden »Beschreibunsimpotenz« vorwirft: Über Nacht wurde Peter Handke zum Jungstar der Literatur – und es war nicht zuletzt diese grundsätzliche Kritik, die dazu führte, dass es nur mehr zu einem letzten Treffen der Gruppe 47 kommen sollte. Jörg Magenau zeichnet ein präzises Porträt dieses besonderen Wochenendes im Jahr 1966, das mehr war als nur ein Gipfeltreffen der deutschsprachigen Literatur.
Bestseller sind mehr als erfolgreiche Bücher. Sie sind Spiegel ihrer Zeit. Jörg Magenau fahndet in den Bestsellerregalen von 1945 bis heute danach, was die Bücher über uns als Gesellschaft und unsere Stimmungen erzählen. Jeder Leser weiß es: Ein Platz auf der Bestsellerliste ist kein Qualitätsmerkmal. Und doch gibt es Gründe und Bedingungen dafür, dass Tausende Leser zur selben Lektüre greifen. Warum traten bestimmte Bücher zu ihrer Zeit eine Debatte los oder lösten einen Hype aus? Warum wurden bestimmte Themen so mächtig? Eine Geschichte des Lesens – eine Geschichte unseres Landes.
