Günther Flemming Knihy






Arno Schmidts Juvenilia
Ein Cicerone in acht Studien
Bargfelder Bote Sonderlieferung: Arno Schmidts hier behandelte Frühwerke erschienen erst 10 Jahre nach seinem Tod.0Seine Leser waren enttäuscht von den vermeintlich spätromantischen Fantasiestücken. Die hatte er ausschließlich für seine Frau Alice geschrieben, um sie für sich, für seine Welt, und das hieß eben auch: für ein Leben am Rande der Gesellschaft zu gewinnen. Das war nicht leicht zu ertragen für sie, auch nicht leicht in gewinnender Weise zu beschreiben für ihn (den ersten Versuch, "Die Insel", brach er ab). Wir können ihm, von diesem Cicerone geleitet, mit wachsendem Vergnügen folgen bis zum Abbruch des letzten Versuchs: "Mein Onkel Nikolaus".0Als Realschüler hielt Arno Schmidt Vorträge im Unterricht, die nicht verlangt, sondern erste Ergebnisse seiner jugendlich-wissenschaftlichen Erkundungen der Geisteswelt waren. Er schrieb auch Gedichte, die übergab er nur seinem Freund Heinz Jerofsky. Als Lehrling versuchte er, zwei bekannte Schriftsteller für seine Gedichte zu interessieren: Hermann Hesse und Hermann Stehr. Beide antworteten ihm routiniert. Der junge Werner Murawski, den er bald kennenlernte, trat so etwas wie eine Nachfolge von Heinz Jerofsky an, der aus der Gegend fortgezogen war. Und Werner hatte eine größere Schwester: Alice
Letternspuren
Arno Schmidt und Eberhard Schlotter - die Außenseite ihrer Freundschaft
1955 lernte Arno Schmidt den Maler und Grafiker Eberhard Schlotter kennen. Sie wurden Freunde und blieben es bis zu Schmidts Tod - an Schlotters 58. Geburtstag. Beide Künstler lernten voneinander und schufen Werke, die bleiben werden. Für dieses Buch wurden zum ersten Mal die öffentlich zugänglichen, zum Teil bis dahin noch ungedruckten Materialien ausgewertet mit dem Ergebnis, dass die Außenseite ihrer Freundschaft, das persönliche und das künstlerische Verhältnis, sichtbar wird und zugleich ein Bild der 1950er Jahre entsteht, das auch das Werkverständnis verbessert. Ein großes Doppelporträt wird freilich erst dann zu zeichnen sein, wenn die umfangreiche Korrespondenz und weitere Zeugnisse auch die Innenseite aufhellen werden. Diese Studie stellt einen Anfang dar; ihr Wert liegt nicht zuletzt in einem Anhang, in dem die benutzten Quellen eingehend und kritisch beschrieben werden. Ein Fundstellenverzeichnis für Schmidt-Zitate (mit Konkordanz) sowie ein Register erschließen den Band.

