Drewermann betont, dass gerechte Ordnung nicht durch Gewalt erreicht werden kann. Er kritisiert den Wahnsinn von Kriegen, insbesondere in Afghanistan und im Irak, und stellt die Frage nach der Legitimität von Gewalt gegen "die Bösen" im Kontext der Menschenrechte.
Papst der Einheit und der Glaubenskriege Mit einer Einführung von Hans Küng Mit einem Beitrag von Winfried Humpert
Der 11. November 1417 ist in die Kirchengeschichte eingegangen: Auf deutschem Boden wurde im Rahmen des Konstanzer Konzils ein Papst gewählt – ein Unikum bis heute. Die Wahl des einzigartig zusammengesetzten Konklaves fiel auf den Kardinal und Juristen Oddo Colonna, der sich Martin V. nannte und als erster Papst der Renaissance gilt. Das Schisma, das die Christenheit in drei Parteien gespalten hatte, war beendet, groß war die Hoffnung auf einen Neuanfang der Kirche. Wer war dieser Oddo Colonna? Warum wurde gerade er zum Papst gewählt? War er ein Papst der Reformen? Oder ging es ihm vor allem um das Wiedererstarken des Kirchenstaates? Wie sehr wurde er durch die Hussitenkriege gebunden? Anschaulich wie eindrücklich zeichnet das reich bebilderte Buch die Lebens- und Wirkspuren Martins V. nach. Es erörtert die mühsamen Schritte im Ringen um Reformen, liefert einen Abriss der wichtigsten kirchengeschichtlichen Ereignisse des 15. Jahrhunderts und ergründet eingehend, wie statt Reformen die Reformation Wirklichkeit werden konnte.
Jan Hus kritisiert das Machtstreben und die Habgier der Kirche seiner Zeit; er stellt Christus über das Papsttum. Beim Konzil von Konstanz wird seine Lehre verurteilt, 1415 wird er als Ketzer verbrannt. Im Gespräch zwischen Jürgen Hoeren und Eugen Drewermann zeigt sich, wie überraschend aktuell der Wegbereiter Martin Luthers denkt. Er fordert eine Kirche auf Seiten der Armen, setzt auf Vernunft gegen den Aberglauben, gegenüber bloßem Gehorsam betont er den Wert der Gewissensentscheidung. So wird Geschichte bedeutsam für heute