Sieben Geschichten nehmen uns mit auf eine ebenso unterhaltsame wie poetische Reise. Das hohe Lied auf Individualisten und Einzelgänger beginnt im eater mit dem späten Glück einer Sou euse. Wir tauchen ein in die Welt eines Frackschneiders, der einst als Chirurg gescheitert ist. Wir erleben im versunkenen Manderley die Verwandlung des Lebens in einen Traum und erfahren, dass sich der Totentanz zu Wolgast eigentlich Salzburger Exulanten verdankt. In Begleitung eines seltsamen Mitreisenden mit bizarrem Appetit reisen wir bis in den Hohen Norden, um einen der seltenen Drachenelche zu suchen. Das Ende führt uns wieder zurück ins eater zu einer skurrilen Geschichte über jenen Vorhang, der die Kunst vom Leben trennt.
Gerhard Köpf Pořadí knih






- 2023
- 2021
Die einen sprechen vom größten Kunstraub aller Zeiten, die anderen von einer außergewöhnlich mutigen Aktion zur Rettung abendländischer Kulturgüter. Was ist mit der Sammlung des italienischen Benediktinerklosters Montecassino, gegründet von Benedikt von Nursia, wirklich geschehen? Ein alter Mönch erzählt die von Historikern unterschiedlich gedeutete Geschichte aus seiner Sicht, denn er war als junger Mann Augenzeuge, ehe die Abtei von alliierten Bombern dem Erdboden gleichgemacht wurde. Und er ist darüber hinaus persönlich verstrickt in die Frage, ob es Kunstraub war oder Kunstrettung. Jetzt, im hohen Alter, legt er bei einem Journalisten seine Beichte ab, aber niemand weiß, ob er dabei lügt oder die Wahrheit sagt, denn Wahrheit und Lüge sind manchmal nur eine Frage der Blickrichtung.
- 2020
Palmengrenzen
- 238 stránek
- 9 hodin čtení
Die schönsten Stunden im Leben liegen häufig ein wenig außerhalb der Legalität, sagte Alain Delon. Das gilt auch für den pensionierten Notar Bruno Ziegler, der während eines Arbeitsaufenthaltes im Grand Hotel Garibaldi in den idyllischen Allgäuer Bergen wie zufällig in die Kreise der Mafia gerät. Was ihn mehr und mehr fasziniert, wird ihm schließlich zum Verhängnis. Er wird Zeuge, wie sich eine neue geräuschlose Generation der Ehrenwerten Gesellschaft ausbreitet, die nicht mehr wild um sich schießt und Staatsanwälte in die Luft jagt, sondern diskret und klammheimlich wächst und gedeiht, auch weil ihre Existenz von der offiziellen Politik geleugnet wird. Während einer Zugfahrt schreibt er seine Beobachtungen über die Verschiebung der Palmengrenze ins Allgäu nieder. Er tut dies nicht zuletzt in Hinblick auf seinen neuen Mandanten, einen Mann, den alle nur den Commendatore nennen. Außerdem ist da noch die rätselhafte attraktive Witwe des Hoteliers, die ein Auge auf den Notar geworfen hat: privat, aber auch geschäftlich
- 2017
Das Dorf der 13 Dörfer
- 240 stránek
- 9 hodin čtení
Eigentlich ist er spezialisiert auf Nachrufe und schreibt im Radio für das Kalenderblatt. Aber ein neuer Auftrag für eine Reportage über das Dorf der 13 Dörfer führt einen älteren Journalisten zurück in das Land Innerfern - seit 1983 der Ausgangspunkt des literarischen Kosmos von Gerhard Köpf und mittlerweile in zahlreichen Romanen und Erzählungen ausgefaltet. Die Reise, die einem langen Spaziergang gleicht, führt nicht nur geografisch aus der Hauptstadt in die Provinz, sondern auch zeitlich zurück in die beginnenden 1950er-Jahre, als die Republik noch im Entstehen war. Anhand der Erinnerungen an die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere aus der Kindheit des Journalisten entsteht ein buntes und vielfältiges Bild einer dörflichen Gemeinschaft, in der alles ganz nah beieinanderliegt: die verlorene Illusion neben den hoffnungsvollen Träumen von der Zukunft, die Schatten der Vergangenheit neben den sich neu eröffnenden Chancen auf ein besseres Leben. Private Erinnerung und kollektives Gedächtnis gehen hier eine eng verschlungene Verbindung ein, die sich erst im Rückblick erschließt und geleitet wird von der Frage, wie wir wurden, was wir sind.
- 2008
Käuze in Pfeffer und Salz
- 276 stránek
- 10 hodin čtení
Im Hinterzimmer eines Münchner Grand Hotels treffen sich regelmäßig fünf honorige ältere Herren und erzählen reihum gegen die Auswüchse unserer Zeit an, gegen die Verbitterung im Alter, gegen die verstreichende Zeit und gegen den nahen Tod. Ein Roman über Siege und Niederlagen – und vom aufrechten Gang im Alter. Witzig, schräg, zum Wundern, zum Lachen – und nicht immer »politisch korrekt«. Wunderbar leicht. Dezent verschroben. Alles beginnt mit einer kuriosen akademischen Feier anlässlich der Ernennung zum Doctor jubilaris im Hinterzimmer eines Münchner Grand Hotels. Eine pensionierte Altherrenriege, jeder einst eine Kapazität auf seinem Gebiet, alte »Käuze« eben. Sie gründen nach englischem Vorbild einen Männerclub namens Societät, geben sich eine skurrile Satzung, kleiden sich in Tweed, in »Pfeffer und Salz«, verköstigen genussvoll ausgefallene Whiskeysorten, kommentieren die Zeitläufe und hängen ansonsten erzählend ihren Erinnerungen, Wünschen, Sehnsüchten nach. Zu diesen Erzählungen gehören aber auch die verlesenen Briefe ihres rastlos durch die Weltgeschichte reisenden »korrespondierenden Mitgliedes«, eines alten Schwerenöters, der sich schließlich trotz seines reifen Alters als gerissener Heiratsschwindler entpuppt – und von einer Heiratsschwindlerin mit seinen eigenen Waffen glorreich geschlagen wird ...
- 2006
Ein alter Herr
- 211 stránek
- 8 hodin čtení
Jahrgang 1948, Literaturprofessor an verschiedenen Universitäten des In- und Auslandes, Autor von Romanen, Erzählungen, Essays und Hörspielen, lebt in München.
- 2004
Für Köpf steht nicht der Autor im Vordergrund, vielmehr die Geschichte; das Verschwinden des Malers im Bild, des Erzählers in der Geschichte ist sein Ziel. Dabei spielt die Literatur in seinen eigenen Romanen eine hervorgehobene Rolle, nicht als belehrende Faktensammlung, sondern als lebendiger Bestandteil, als prägendes Element. Das spiegelt sich auch und gerade wieder in seinen Essays über Literatur, von Heinrich Mann bis Jean Amery, von Gregor von Rezzori bis Hemingway. Das Erzählen und die Literatur sind für Gerhard Köpf ein Aufbegehren gegen das Vorgeprägte, gegen das Endgültige: "Nicht auf die Verschriftlichung der Erfahrung kommt es an, sondern darauf, sich und seine Welt selbst erzählend herzustellen.
- 2003
issenschaftlicher Fortschritt, so mochte man mei- nen, dokumentiert sich heme vor aHem in der Spezialisierung. Er kann sich aber auch, solchen Tendenzen trotzend, im neugierigen Blick tiber die engeren Fachgrenzen hinaus manifestieren. In- ter- und Transdisziplinaritat sind angesichts der zeitgenossischen Vernetzung unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen das Gebot der Stunde. 1m Konzen der wechselseitigen ErheHung der Wissenschaften kommt der Verbindung von Psychia- trie und Literatur eine herausragende Bedeutung zu. So sind die iiltes- ten Zeugnisse von Literatur immer auch schon von erheblichem psychiatrischem Interesse. Das mag zum einen an der Sonder- begabung der Literatur liegen, im IndividueHen das Allgemeine er- kennen, benennen und ins Gleichnis heben zu konnen, was sonst nackte Zahl oder Zuordnung suchende statistische GroBe bliebe. Zum anderen Freilich ist es das genuine Interesse von Literatur und Psychiatrie gleichermaBen, das (Psycho-)Pathologische in Ursprung, Verlauf und Auswirkung zur Sprache zu bringen. Die allmahliche Annaherung von Literatur und Psychiatrie tiber die Jahrhunderte hinweg hat schliemich sogar dazu geftihrt, etliche psychiatrische Fachbegriffe aus der Literatur zu entlehnen oder un mittel bar darin auf sie Bezug zu nehmen. Man denke nur an den Wenher-Effekt oder das Kohlhaas-Syndrom. Und noch etwas ist beiden scheinbar einan- der so fremden Disziplinen ihr hermeneutischer Anteil.





