Verdorbene Buchstaben, heilige Schriften und letzte Worte
Eine Sammler-Reise durch Schriftkulturen und -traditionen






Eine Sammler-Reise durch Schriftkulturen und -traditionen
Der von zahlreichen Musikliebenden am höchsten verehrte Tonkünstler unserer westlichen Zivilisation hat keine Oper geschrieben. Und dies, obwohl gerade in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Oper eine Blütezeit sondergleichen erlebte! Dass sich jedoch höchst Dramatisches, ja geradezu Opernhaftes in Bachs weltlichen und geistlichen Kantaten, in seinen Passionen, in Ouvertüren und Tänzen, in Rezitativen und Arien befindet, die uns täglich beglücken, ist nicht nur den Spezialisten von Barockmusik bekannt. Sogar den Laien und Liebhabern der Musik J.S. Bachs liegt dies unverlierbar in den Ohren. Man hat in letzter Zeit immer wieder Versuche unternommen, Bach auf die Bühne zu bringen. So gibt es Produktionen einzelner Kantaten als inszenierte Bühnenwerke oder als Tanztheater. Es gibt die Passionen als halb szenische Realisationen in Kirchen und Konzertsälen. Pier Paolo Pasolini hat die »Matthäuspassion« – mit Musik von Bach – als eindrückliches Erlebnis für den Kinosaal realisiert. Was mag ihn davon abgehalten haben, sich mit den modisch gefragten Opernkomponisten seiner Umgebung und seiner Zeit wie Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel gerade auch in diesem Genre zu messen? Iso Camartin hat sich in historisch achtsamer Erkundung der Bachzeit auf den Weg gemacht, um zu klären, warum der absolute Meister so vieler musikalischer Ausdrucksformen nie eine Oper schrieb.
Eine Zeitreise gesungener Empfindungen in 50 Arien
Die Kindler Kompakt Bände präsentieren in handlicher Form die 30 - 40 wichtigsten Autoren und Werke einer Literatur eines Jahrhunderts. Auf 192 Seiten werden sie vorgestellt. Dazu gibt es eine kompakte Einleitung des Herausgebers. Hier werden die Epochen verortet, die großen Linien gezogen, das Wesentliche zusammengefasst. Das alles handlich und in schöner Form, zweifarbige Gestaltung, lesbarer Satz. Schöne literarische Begleiter in allen Lebenslagen - wer Klassiker kauft, wird von Kindler Kompakt begeistert sein!
Ein Buch für Enthusiasten
Was die Liebe ist – wir wissen es und wissen es doch nicht so genau. Wir brauchen die Dichter und die Komponisten, um dies für uns zu klären, ja vielleicht sogar zu lehren. Ist das, was wir Liebe nennen, ein Produkt der Kunst? Die treffenden Worte, die schönen Gesänge, die ergreifende Musik? Iso Camartin, der zwischen 2004 und 2012 die „Opernwerkstatt“ am Zürcher Opernhaus leitete, erzählt und erklärt, was die Liebe, zumal was Opernliebe ist. Sie bedeutet auf der einen Seite die Begeisterung für diese spektakuläre Kunstform, der sich Camartin von den Anfängen bei Monteverdi bis zur klassischen Moderne in diesem Buch widmet. Komponisten und Librettisten, Arien und Ensembles, Divas und Starinterpreten, werden kenntnisreich beschrieben. Opernliebe meint aber vor allem die Gesamtheit der Erscheinungsformen, in welchen wir Liebe auf der Opernbühne bis zum heutigen Tag erleben. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Musik und das Musiktheater, geschrieben von einem Enthusiasten, für solche, die es sind, aber auch für jene, die – mit diesem Buch versehen – es bald werden könnten.
Portrait meines Landes
Iso Camartin liefert mit diesem sehr persönlichen Buch ein Portrait seiner Heimat und legt dar, was man wissen muss, wenn man das Land verstehen will. In seinem ganz eigenen Erzählstil hinterfragt er die gängigen Klischees und Mythen und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Schweiz: mit der Bahn, im Flugzeug, zu Fuß und mit einer Zeitmaschine, die in die konfliktreiche Vergangenheit des Landes zurückversetzt. Dabei gewöhnt er uns an den Gedanken, dass es die Schweiz unserer Vorstellung - des Matterhorns und Wilhelm Tells, der idyllischen Seenlandschaften, der Taschenmesser und Uhren, der Schokolade und des Käses - gar nicht gibt und erinnert daran, wie sehr der kulturelle Austausch mit den Nachbarn die Geschichte des Landes geprägt hat. Dabei zeigt sich, dass die Schweiz europäischer ist als manches Land der EU.
Als Iso Camartin den Auftrag erhielt, einen Essay über „Heimat“ zu schreiben, erschien Herr Casparis, ein alter Ego, das immer klarere Konturen annahm. Herr Casparis ist neugierig, voller Sehnsüchte und Wünsche, hochgebildet und gleichzeitig kindlich und verspielt. Er hat mehr Fragen als Antworten und fragt sich, was Heimat wirklich ist und ob sie immer nur das Gute bedeutet. Er sehnt sich nach einer Zwillingsschwester, obwohl er keine hat, und träumt davon, ein Virtuose zu sein. Schubert begleitet ihn, während er die Sprache der Schmerzen erkundet. Don Quixote wird zu seinem Schutzpatron, und er träumt von Freiheit. Als Bibliothekar liest er alle drei Jahre bedeutende Bücher, darunter Cervantes' berühmten Quixote-Roman. Der Ritter von der traurigen Gestalt erscheint ihm als vorbildliche Figur, die ihm zeigt, dass man sich nicht der Welt, wie sie ist, ausliefern darf, sondern eine Welt schaffen sollte, wie sie sein könnte. Die Geschichten des Herrn Casparis thematisieren, wie man sich eine solche Welt wünscht, woher diese Wünsche kommen und wie man sie mit anderen teilen kann. Sie erkunden die geheimnisvollen Beziehungen zwischen dem Individuum und der Welt sowie die Menschen, Landschaften, Bücher, Musik und Lebenskultur, die uns begleiten.
Was kann ein Rätoromane tun, um Europäer zu werden? In seinem neuen, geistreichen und anschaulichen Hörbuch umspielt Iso Camartin dieses Thema auf eine erzählerische und unterhaltsame Art, indem er anhand von Porträts und von Betrachtungen über Orte, Dinge, Wörter und Gebräuche Lebenswelten und Lebenseinstellungen plastisch werden lässt. Ein kluges, lichtes und heiteres Buch über europäische Lebenskunst.
Iso Camartin, ehemaliger Leiter der Kulturabteilung beim Schweizer Fernsehen, reflektiert über die Qualität des Fernsehens. Er kritisiert die Fokussierung auf Quoten und plädiert für Geschichten, die den Zuschauern nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Camartin entwickelt die Idee eines "schönen Fernsehens" als intelligenten Kulturvermittler.