Knihobot

Silvia Pistotnig

    Die Wirtinnen
    Nachricht von Niemand
    Tschulie
    Teresa hört auf
    • Teresa ist überfordert von den Ansprüchen und Vorwürfen, die mit ihrem Frausein, Weißsein und Geldhaben verbunden sind. In einer Gesellschaft, die ständig alles hinterfragt, verliert sie sich selbst aus den Augen und zieht sich zurück, um sich selbst als Experiment zu betrachten. Sie verwechselt Ablehnung mit Freiheit und wird zur Protagonistin eines messerscharfen Gegenwartsromans. Mit knapp 30 Jahren arbeitet sie in einer Maturareise-Agentur, empfindet ihre Tätigkeit jedoch als sinnlos und ist von der Selfie-Generation genervt. Ihre Weltsicht hat sich zunehmend verdüstert, und zwischenmenschliche Begegnungen erscheinen ihr mühsam, sogar Tiere sind ihr suspekt. Um sich selbst zu finden, setzt Teresa sich extremen Herausforderungen aus und folgt einem strengen Dreimonats-Rhythmus: tägliche Solariumbesuche, kein Waschen, Fressorgien und Schlafentzug. Ihre körperlichen Veränderungen dokumentiert sie als talentierte Zeichnerin in detaillierten Bildern. Rückblenden zeigen ihre Vergangenheit, einschließlich eines freiwilligen Jahres in Ghana, das anders verlief als erwartet. Ihr Streben schockiert vor allem ihre Eltern. Im Supermarkt trifft sie schließlich auf Nicole, eine fresssüchtige Frau um die fünfzig. „Alles muss man richtig machen.“ Doch wie lebt man richtig? Teresa wird von den Erwartungen erdrückt und verliert ihr Wollen aus den Augen. Pointiert, provokant und staubtrocken erzählt dieser Roman von ihrem Kampf.

      Teresa hört auf
    • Tschulie ist Schulabbrecherin, arbeitet (noch) in einem Sonnenstudio und wohnt bei ihrer Mutter und deren Freund im Gemeindebau. Sie soll aber schleunigst ausziehen, weil die Wohnung für drei einfach zu klein ist. Die Lösung wäre, einen Millionär zu finden, aber das Einreichformular von „Der Bachelor“ ist total kompliziert. Irgendwie bekommt Tschulie nicht viel auf die Reihe. Selbst der auserwählte, reiche Gymnasiast (in der Disco kennengelernt) entpuppt sich als pickeliger, verwöhnter Loser, der am Rockzipfel seiner reichen Mama hängt. Dafür entdeckt seine spießige Mutter Karin in Tschulie ein willkommenes Selbstverwirklichungsprojekt. Der Teenager lenkt die perfektionistische Alleinerzieherin von der eigenen chronischen Unzufriedenheit ab. Durch Karin landet Tschulie bei einer esoterischen Frauengruppe auf dem Lande, befreundet sich mit einer alten Frau aus einem Pensionistenwohnhaus – und am Ende erreichen beide Frauen ein ungeplantes Ziel.

      Tschulie
    • Nachricht von Niemand

      Roman

      • 236 stránek
      • 9 hodin čtení
      2,0(2)Ohodnotit

      Luise hat eigentlich genug um die Ohren: eine Mutter, die im landläufigen Sinn als wahnsinnig zu bezeichnen ist, eine Schwester, die sich der Verantwortung des Erwachsenseins lieber noch entzieht, einen geschiedenen Anwalt, der in ihrem Leben ein und aus geht, wie es ihm gerade passt, und ganz nebenbei einen neuen Job, der zur Zufriedenheit aller erledigt sein will. Mitten in diesen alltäglichen Trubel hinein funkt plötzlich eine E-Mail-Nachricht von einem Unbekannten namens Noone, die Luise zunächst als Scherz abtut. Als sich die Mails aber immer öfter in ihrem Posteingang einstellen, muss sie bald erkennen, dass es jemand da draußen ernst meint mit ihr - und klickt eines Tages auf „Antworten“. Spannend wie einen Krimi entwickelt Silvia Pistotnig in ihrem Romandebüt die Beziehung einer jungen Frau zu Unbekannt bis hin zum überraschenden Höhepunkt. Zugleich entsteht im Hintergrund das authentische Bild jener heutigen Generation von 20- bis 30-Jährigen, die - gesegnet und verflucht zugleich mit uneingeschränkter Mobilität und Gestaltungsfreiheit - sich mehr denn je nach Beständigkeit und zwischenmenschlicher Nähe sehnen.

      Nachricht von Niemand
    • Ein Gasthaus auf dem Land: drei Frauen, drei Generationen, drei Geschichten. Die Wirtinnen sind die musikalisch begabte Großmutter Johanna, ihre Tochter, das pummelige Mathematik-Genie Marianne, und die widerspenstige Enkelin Gertrud, das Fußball-Talent. Alle teilen das Schicksal, ihre Fähigkeiten nicht ausleben zu dürfen. Die Autorin Silvia Pistotnig, 1977 in Kärnten geboren, studierte Kommunikations- und Politikwissenschaften in Wien, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. »Die Wirtinnen« ist ihr vierter Roman, nach »Teresa hört auf« (2021) und »Tschulie« (2017). Ihr Debüt »Nachricht von Niemand« erschien 2010. Pistotnig wurde mit dem Projektstipendium des Bundes und dem Literaturförderpreis des Landes Kärnten ausgezeichnet. Die Geschichte beleuchtet, wie Pflichtgefühl, Angepasstheit und Unsicherheit von Generation zu Generation weitergegeben werden, geprägt durch Zeit, Geschlechterrollen und Familie. Das Gasthaus symbolisiert sowohl Heimat als auch die festgefahrene Ausweglosigkeit ihrer Situation. Pistotnig erzählt lebendig und humorvoll aus den Perspektiven der Protagonistinnen, deren liebevolle und teils skurrile Charaktere eine Familiengeschichte aus Kärnten formen, die sich von den 1930er Jahren bis zur Gegenwart erstreckt. Es geht um Träume und Realität, um Identität und Empowerment in einer männerdominierten Gesellschaft.

      Die Wirtinnen