Christoph Hein: Der fremde Freund, Drachenblut
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Die erfolgreiche Reihe der Oldenbourg Interpretationen umfasst alle Epochen und Gattungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf aktuellen Titeln der Gegenwartsliteratur, die für den Deutschunterricht entdeckt werden. Lehrern und Schülern bietet die Reihe über 100 sorgfältig aufbereitete Werke.
Textanalysen zum Werk von Frank Witzel
Frank Witzels literarisches Schaffen wird durch die Vielfalt seiner Themen und Formen geprägt, die Bärbel Lücke in ihren Analysen beleuchtet. Sie untersucht unzuverlässige Erzähler, komische Elemente und surrealistische Traumlandschaften sowie symbolisch-allegorische Darstellungen der Nachkriegszeit. Die angewandten Analyseverfahren bieten Einblicke in die Literaturtheorie der Postmoderne und zeigen Witzel als einen Meister der literarischen Psychoanalyse und der Auseinandersetzung mit Träumen.
Das UTB bietet einen verständlichen Einstieg in Elfriede Jelineks komplexe Literatur, die psychoanalytische und literaturtheoretische Ansätze integriert und Gesellschaftskritik übt. Es zeigt Konstanten in ihrem Werk auf und beleuchtet die Grundlagen bis zum Internet-Roman "Neid". Ein roter Faden durch ihr Schaffen!
Die erfolgreiche Reihe der Oldenbourg Interpretationen umfasst alle Epochen und Gattungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf aktuellen Titeln der Gegenwartsliteratur, die für den Deutschunterricht entdeckt werden. Lehrern und Schülern bietet die Reihe über 100 sorgfältig aufbereitete Werke.
Elfriede Jelinek hat durch vielfältige Impulse das deutschsprachige Theater erneuert. Nachdem 2009 ihr Stück zum Finanzkapitalismus erschienen war, gaben immer neue aktuelle Skandale Anlass, Zusatztexte zu schreiben, die manchmal abendfüllende Stücke waren, aber ebenso in das Hauptstück montiert werden konnten. Auch zu den anderen in diesem Band enthaltenen Stücken schrieb sie Zusatztexte, die inzwischen eine eigene Gattung bilden, deren Grundprinzip die Idee der seriellen Reihung ist – Addenda-Stücke: ein Stück wird dem anderen hinzugefügt, eine Spielart der variierenden Wiederholung, die die Idee letztlich übertreibt. Übertreibung gehört zur literarischen Ästhetik Jelineks wie die Aktualität des Politischen, die sie künstlerisch transformiert, zum Beispiel durch dekonstruktive Zitate anderer literarischer Texte, die mit Benjamin und Heidegger zum zeitlosen Jetzt des jeweiligen (Bühnen-)Ereignisses werden. Aktualität und Serialität sind durch die Ästhetik von Zitat und Übertreibung Teil des Lacanschen „Flitterkrams“ des (literarischen) Diskurses, der Zugang gibt zum gesellschaftlich Unbewussten, zum Zensierten und Verdrängten.
In Jelineks vielschichtigem Werk gibt es ein großes Thema: das immer wieder Verleugnete, Verharmloste, Verdrängte und Vergessene kann (soll) nicht sterben. Es lebt und webt fort in Worten und Taten, die bei ihr Sprache werden und Figur. Elfriede Jelinek macht das Untote, die Zombies sichtbar und erkennbar, weil die ästhetischen Techniken und sprachlichen Verfahren die Gespenster und Vampire wie eine (umgedrehte) Computertomographie in ihren genauen Strukturen zeigen. In ihren multiplen Vermischungs- und Kippfiguren literarisiert sie Theorie und macht sie zugleich wortwörtlich und bildhaft. Als unterzöge Jelinek diese Figuren einer literarischen Psychoanalyse, strömt es aus ihnen heraus und verflüssigt sich in der Sprache selbst. Das Flüssige aber ist nach Derrida das Element des pharmakon, des dekonstruktivistischen Merkmals des Nicht-mehr-Einen-und-Heilen.