Lotte Tobisch hat in ihrem langen und abwechslungsreichen Leben viel erlebt und weiß, was Mut und mutig sein bedeuten: aufgewachsen während des Nationalsozialismus, Schauspielerin am Burgtheater, Organisatorin des Wiener Opernballs, eine feste Größe und Grande Dame im Kulturbetrieb. Kurz vor ihrem Tod hat sie sich gedankenspielerisch mit dem Mut auseinandergesetzt. Vom Mut zum Übermut ist es nur ein schmaler Grat. Abwägen oder impulsiv entscheiden? Es gibt kein allgemeingültiges richtig oder falsch. Davon erzählt sie in ihrer charmant offenen Art und spannt einen Bogen von persönlichen Erfahrungen seit ihrer Kindheit bis hin zu Beispielen aus der Gegenwart, wie Politik und Social Media. „Zu Mut gehört natürlich auch eine gewisse Portion an Fantasie, nicht? Also ein Mut ohne Fantasie, das ist Übermut und Dummheit – beides! Ein wirklich mutiger Mensch, der überlegt sich etwas, und auch wenn die Welt dagegen ist, sagt er: »Das mach ich jetzt, weil ich es für richtig finde und weil ich glaube, dass es auch sozial und allgemein sinnvoll ist.« Er hat den Mut gegen eine Welt loszugehen.“
Lotte Tobisch Knihy




Ohne Glück geht gar nichts Lotte Tobisch-Labotýn gilt als Inbegriff der Grande Dame. Mit ihrer Eleganz und Ausstrahlung ist sie ein Vorbild für all jene, für die Jungsein ein alter Hut ist. Nach einer erfolgreichen Karriere als Schauspielerin am Burgtheater und als Organisatorin des Wiener Opernballs gilt ihr Engagement heute »Kunst auf Rädern«, »Künstler helfen Künstlern« und der AlzheimerGesellschaft. Im Gespräch mit ORFStarjournalistin Lisbeth Bischoff verrät sie, warum Alter nichts für Phantasielose ist: »Wenn Sie glücklich älter sein wollen, kann ich Ihnen nur raten, versuchen Sie sich nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen, sondern auch mit anderen Menschen, mit Menschen, denen es weniger gut geht. Bewahren Sie sich auch im Alter die Lebensfreude – das ist das Geheimnis.« Ein Buch voller Lebensweisheit und Humor.
Gedanken und Weisheiten zu politischen, gesellschaftlichen und alltäglichen Themen hat Lotte Tobisch in Hülle und Fülle auf Lager. Trotz ihrer unglaublichen 93 Jahre ist sie nach wie vor auf der Suche nach Neuem: Kein Tag vergeht, an dem sie sich nicht, inspiriert durch Fernsehen, Zeitungen und Gespräche, über das aktuelle Weltgeschehen informiert und darüber Gedanken macht. Diese wären der Öffentlichkeit beinahe vorenthalten geblieben, wenn sich nicht – wie so oft in ihrem ereignisreichen Leben – der glückliche Zufall, in Gestalt von »NEWS«-Kulturchef Heinz Sichrovsky, bei ihr gemeldet hätte. Seither veröffentlicht sie alle zwei Wochen ihre Beobachtungen als Kolumnistin für ein breites Publikum. Das, was Lotte Tobisch mit Freud, Ärger und Leid zu Papier bringt, ist in diesem Buch festgehalten, versehen mit einer Vielzahl ergänzender Überlegungen und bisher unveröffentlichten Bildern. Entdecken Sie das einzigartige geistige Vermächtnis einer einzigartigen Frau.
Langweilig war mir nie
- 127 stránek
- 5 hodin čtení
Wer Lotte Tobisch kennt, weiß: Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund, lässt sich von Konventionen nicht aufhalten, steht zu ihren eigenen Überzeugungen und handelt auch danach. „Ich war ein schreckliches Mädchen“, lacht sie, denn schon als Kind hatte sie ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Vorstellungen und ging sehr konsequent ihren eigenen Weg. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung am Konservatorium und war auch eine Privatschülerin von Raoul Aslan, gab ein frühes Debüt am Wiener Burgtheater, spielte in Filmen ebenso wie am Wiener Volkstheater und in der Josefstadt. Sie leitete über viele Jahre den Wiener Opernball und gilt als der Inbegriff der eleganten Wienerin. Ihr Briefwechsel mit dem Philosophen Theodor W. Adorno gibt ein beredtes Zeugnis von ihrer Intelligenz, ihrem Charme und ihrer Weltoffenheit. Ihr Engagement für soziale Projekte wie den Verein „Künstler helfen Künstlern“ kommt aus der tiefen Überzeugung, dass man nie aufhören darf, tätig zu sein und sich für andere einzusetzen. Vieles können wir von dieser Frau lernen, nicht zuletzt ihr ureigenstes Lebensmotto: „Man muss die Dinge, die man macht, ernsthaft betreiben, aber man darf sie nicht ganz ernst nehmen.“