Der Sozialstaat ist in Bedrängnis geraten. In der Publizistik und der Polititik wächst die Meinung, die Folgen der Globalisierung und die Probleme des Standortes Deutschland ließen sich nur durch einen Abbau sozialstaatlicher Vorkehrungen in den Griff bekommen. Gesetze und Gesetzesentwürfe zielen in diese Richtung. Im vorliegenden Buch analysiert Franz-Xaver Kaufmann umfassend und prägnant die aktuellen Herausforderungen, von der Bevölkerungsentwicklung bis zum Verlust wirtschaftspolitischer Autonomie. Gleichzeitig warnt er vor kurzschlüssigen Verengungen der Probleme auf das Wirtschaftliche und verdeutlicht den unverzichtbaren Eigenwert der Sozialstaatlichkeit, die allerdings nur durch nachhaltige Umstrukturierung ihre zukünftige Aufgaben wird erfüllen können.
Franz-Xaver Kaufmann Knihy






Varianten des Wohlfahrtsstaats
Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich
- 328 stránek
- 12 hodin čtení
Die Vielfalt nationaler Entwicklungen im Sozialwesen sowie die daraus resultierenden Modelle wohlfahrtsstaatlicher Traditionsbildung werden in sechs eigenständigen, vergleichend aufgebauten Studien zur Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Schweden, Frankreich und Deutschland nachgezeichnet. Vergleichsdimensionen sind: das Verhältnis von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftssystem und industrielle Beziehungen, Leitprobleme der jeweiligen Sozialpolitik, Einkommenssicherungssysteme und soziale Dienste. Das Werk stellt eine ergänzte Version der im Rahmen der Geschichte der Sozialpolitik seit 1945, Bd. 1: Grundlagen der Sozialpolitik (2001) erschienenen Abhandlung dar und eignet sich auch als Einführung in diese komplexe Materie.
Wie überlebt das Christentum?
- 144 stránek
- 6 hodin čtení
Katholische Kirchenkritik
"... man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Methode vorsingt!"
Sozialpolitisches Denken
Die deutsche Tradition
Nicht nur hinsichtlich der Sozialversicherung, auch hinsichtlich der gedanklichen Durchdringung der politischen Folgeprobleme von Liberalisierung und Industrialisierung wurde im deutschen Sprachraum Pionierarbeit geleistet. Sozialpolitik ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff, der praktisch-politische Karriere gemacht hat. Er ist um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden und beruht auf der Unterscheidung von ›Staat‹ und ›Bürgerlicher Gesellschaft‹. Daß es sich hier um ein Verhältnis wechselseitiger Beeinflussung handelt, ist ein erst in der neuesten Diskussion um die ›Krise des Wohlfahrtsstaats‹ international aufgenommener Ansatz. Vorliegende Schrift gibt einen Überblick über Entstehung und Entwicklung des sozialwissenschaftlichen Denkens mit Bezug auf Sozialpolitik und ihr verwandte Begriffe von ca. 1840 bis 1999. Sie schlägt einen Bogen von den frühen gesellschaftstheoretischen Entwürfen im Horizont der Hegelschen Rechtsphilosophie, über die Fokussierung auf die Arbeiterfrage im Kaiserreich und die ins ›Dritte Reich‹ mündenden Krisenerfahrungen der Weimarer Republik bis zu den Diskursen nach dem Zweiten Weltkrieg: Soziale Marktwirtschaft, Sozialpolitik als Gestaltung von Lebenslagen, Sozialstaatlichkeit und Krise des Wohlfahrtsstaats. Dabei werden Begriffsgeschichte und Ideengeschichte verknüpft und in ihren realgeschichtlichen Horizont gestellt, so daß zugleich eine Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland entsteht.
In der neugegründeten Universität Bielefeld wollte Helmut Schelsky eine neuartige Form des universitären Forschens und Lehrens verwirklichen. Von den Aufbruchhoffnungen der akademischen Welt in den sechziger Jahren im allgemeinen, von der Fakultät für Soziologie, die aufgrund ihrer Größe und der Reputation ihrer Mitglieder eine Ausnahmestellung in der Bundesrepublik innehat, im besonderen handelt der »Rückblick nach 25 Jahren«. Der Band analysiert das Bielefelder Modell des Soziologiestudiums, die Forschungsleistungen der Mitglieder und die gegenwärtige Situation der Fakultät sowie den Verbleib der Absolventen und liefert lesenswerte Erinnerungsstücke an eine Zeit, die sehr lange zurückliegen muß. Michael Jeismann, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.3.1996



