Die Geschichte einer Literaturfälschung, in perspektivischer Brechung und mehrfach potenziert. Bei seinem Erscheinen im Herbst ’08 wurde der Roman von der Kritik einhellig begrüßt. Aber ein so vielschichtiges Werk sollte der Erstling einer unbekannten Autorin sein? Was aufmerksame Leser fast schon geahnt haben, wird jetzt aufgedeckt: Falschspieler entstammt nicht der Feder der Deutsch-Amerikanerin Jutta Roth, sondern der Michael Zellers, der seiner Story damit eine weitere, eine außerliterarische Wendung gegeben hat.
Michael Zeller Knihy
- Jutta Roth






In "ABHAUEN!" reflektiert Michael Zeller über die letzten zwei Jahre im Leben seiner Mutter und die Verbindungen zwischen Eltern und Kindern. Trotz der ernsten Thematik vermittelt die Erzählung durch Zellers differenzierte Sprache eine überraschend leichte und humorvolle Lektüre.
Die Kastanien von Charkiw
- 151 stránek
- 6 hodin čtení
Seit bald drei Jahrzehnten bereist Michael Zeller die Ukraine. Als ihn 2019 der ukrainische PEN als ersten Ausländer in die "Literaturresidenz" Charkiw einlud, hat er die Zeit genutzt, all seine Erfahrungen und Geschichten über Stadt und Land und - vor allem - die Menschen vor Ort festzuhalten. "Man kann behaupten, dass diese Geschichten selbst gerade nach Michael Zeller suchten. Denn er ist ein Dichter mit einer besonderen Gabe - er sieht das Unsichtbare. Dieses Unsichtbare wartete gerade auf ihn, bis er alles beschreibt: den Geist der Stadt und deren Bewohner." So urteilt Andrej Kurkov, auch in Deutschland viel gelesener Romancier aus Kiew, über Michael Zellers neues Buch. "Er hat es für einen europäischen Leser geschrieben. Desto mehr ist es für uns von Interesse!" Die Übersetzung ist bereits in der Ukraine erschienen.
"Wendisches Sommergewitter - Künstlernovelle" ist die neue Erzählung von Michael Zeller. Der Schriftsteller Carlo Andrich ist Gast in einem Künstlerdorf im Wendland. Über die ländliche Idylle brechen turbulente Tage herein, als der erste Castor Transport mit Atommüll nach Gorleben rollt, - lange befürchtet und lange umkämpft. Zwischen den Bauern im Dorf ,den Aktivisten der Anti-Atom Bewegung aus dem ganzen Land und den teils sehr jungen Polizisten steht der Autor und bekommt hautnah mit, was Politik aus und mit den einzelnen Menschen macht. Kenntnisreich und witzig erzählt und gerade heute wieder von beklemmender Aktualität. "Die Kunst ist immer einfach. Nur die Zeiten : Sie sind es nirgends und nie."
In Abhauen! erzählt er die letzten zwei Jahre im Leben eines alten Menschen, eines ihm sehr nahen Menschen: der Mutter. Bei diesem bewußten Abschied spürt er den ganz eigenen Verbindungen zwischen allen Eltern und ihren Kindern nach. Dank Zellers differenzierter Sprache macht die Lektüre von Abhauen! durchaus nicht trübsinnig. In ihrer Ehrlichkeit liest sich die Erzählung überraschend leicht und humorvoll.
Die Sonne! Früchte. Ein Tod ist Michael Zellers dritter Roman und wird aus aktuellem Anlaß neu Zum hundertsten Mal ereignet sich der Todestag von Paula Modersohn-Becker. Paris im Sommer 1906. Ein deutscher Schriftsteller und eine deutsche Malerin leben Wand an Wand im Quartier Latin. Sie führen Atelier-Gesprä über die Liebe, die Ehe, ihre Kunst und die Freiheit. Michael Zeller inszeniert mit abgründiger Ironie ein Verwirrspiel der Gefühle, in dem die beiden sich verlieren beinah. Die Malerin, die damals noch keiner kennt, löst sich am Ende aus ihren Träumen letztlich ein Entschluß zum Tode, für beide. In dem scheinbar so gutbürgerlichen Kostüm der Jahrhundertwende führt der Roman vor Augen, wie unverändert aktuell sie geblieben die Entscheidungsnot einer Frau zwischen Karriere, Liebe und Mutterschaft.
1941 lernt die 16-jährige Erika ihre große Liebe kennen: Der Krieg hat den sanften und feinsinnigen Literaturliebhaber Hellmut Anschütz nach Fürstenwalde verschlagen. Doch bald wird der verheiratete Hellmut nach Zamosc in Polen versetzt, wo er innerlich zerbricht. Ihre Liebe bleibt unerfüllt und eröffnet einen Reigen der verpassten Chancen in einer aus den Fugen geratenen Welt. Hellmut verlässt Frau und Sohn, heiratet wenig später erneut und sorgt liebevoll für seinen Adoptivsohn Hans, an dem er seine Taten wieder gutmachen will. Hans wird ein begnadeter Zeichner, der leibliche Sohn Hellmuts sein Galerist. Keiner der Beteiligten ahnt etwas vom Zusammenhang ihrer Lebensgeschichten. Erst der dritten Generation gelingt es, die eigenen Sehnsüchte zu erfüllen, aus dem Reigen auszuscheren und den Teufelskreis der Schuld zu durchbrechen: Der junge Schriftsteller Sebastian Anschütz reist nach Polen und kommt an – zwar nicht in Zamosc, aber bei seiner großen Liebe. Aus fünf Lebensläufen entwirft Michael Zeller eine epische Welt, die Schicksalswege seiner Figuren folgen dem roten Faden der jüngeren Geschichte.


