Herrscher, Bürger und Erzieher
- 136 stránek
- 5 hodin čtení
Der vorliegende Band ist den in den homerischen Epen begegnenden Vorbildern, Werten und Normen und deren inhaltlich und sprachlich vielfältiger Darstellung gewidmet. Zuerst wird die Beschreibung einiger herausragender Helden und ihrer bedeutsamsten Wesenszüge und Handlungen analysiert. Dann wird die Schilderung wichtiger Eigenschaften und Fähigkeiten wie Tatkraft, Mut, Einsicht, Erfindungsgabe, Rechtsempfinden, Besonnenheit, Respekt, Wahrheitsliebe, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Fürsorge und Mitleid in ihrer Fülle und ihrem Reichtum dokumentiert und erörtert. Schließlich wird die Verwendung solcher Begriffe wie "notwendig", "richtig", "angemessen", "wünschenswert" und "nützlich" behandelt, ergänzend die Bedeutung von Anerkennung und Ruhm. Ziel des Buches ist es, die Ideale und moralischen Anschauungen und Maßstäbe im Einzelnen herauszuarbeiten, durch die die homerischen Epen nicht nur die Literatur der Griechen, sondern auch deren Reflexionen über Erziehungsideale und ethische Normen über Jahrhunderte beeinflusst haben.
In sehr verschiedener Weise haben die Werke der antiken Autoren auf die späteren Jahrhunderte gewirkt - verschieden die einzelnen Autoren, verschieden in den einzelnen Ländern, verschieden in den einzelnen Epochen, verschieden hinsichtlich Inhalt oder Form. Die vorliegende Aufsatzsammlung geht vor allem dem Einfluss nach, den die Reden Ciceros auf die rhetorische Theorie und Praxis und damit auf Sprache, Stiltheorie und literarische Gestaltung in den romanischen Ländern (Kapitel I: Italien und Frankreich; Kapitel II: Spanien; Kapitel III bei Georg von Trapezunt) und in Deutschland (Kap. VI und VII; Kapitel VII bei Heinrich Bebel) im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ausgeübt haben. Im fünften Kapitel wird zum Vergleich der Einfluss des jüngeren Seneca im sechzehnten Jahrhundert miteinbezogen, im vierten Kapitel der Einfluss Quintilians auf die rhetorischen und pädagogischen Ideen des fünfzehnten Jahrhunderts dargestellt, im zehnten der Ciceros auf die Johannes Sturms. Das neunte Kapitel ist den Neuerungen gewidmet, denen Melanchthon die rhetorischen Theorien der Antike und die mittelalterlichen Predigtlehren unterwirft, sowie dem vielfältigen Einfluss dieser Neuerungen, das elfte ergänzend den antiken und mittelalterlichen Traditionen, die im Stadtlob Lodovico Guicciardini's fortleben. Die früher schon veröffentlichten Aufsätze sind alle unter Berücksichtigung der neuesten Literatur überarbeitet, einige völlig umgestaltet und wesentlich ergänzt, und der Band ist durch ein ausführliches Register erschlossen.
Studien zu ihrer Literatur, Geschichte und Religion
In der 1968 gegründeten Reihe erscheinen Monographien aus den Gebieten der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Alten Geschichte. Die Bände weisen eine große Vielzahl von Themen auf: neben sprachlichen, textkritischen oder gattungsgeschichtlichen philologischen Untersuchungen stehen sozial-, politik-, finanz- und kulturgeschichtliche Arbeiten aus der Klassischen Antike und der Spätantike. Entscheidend für die Aufnahme ist die Qualität einer Arbeit; besonderen Wert legen die Herausgeber auf eine umfassende Heranziehung der einschlägigen Texte und Quellen und deren sorgfältige kritische Auswertung.
Der Arzt und Universalgelehrte Johann Georg Krünitz (1728–1796), bekannt durch die vielbändige, von ihm begründete und über viele Jahre herausgegebene „Oekonomische Encyklopädie“, führte von der Studienzeit bis kurz vor seinem Tode zwei Stammbücher. Unter den über 450 Zeitgenossen, die sich hier mit Sinnsprüchen und Glückwünschen eintrugen, finden sich zahlreiche Gelehrte, Literaten, Mediziner und Offiziere, Studenten wie Professoren aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – überwiegend aus Göttingen, Frankfurt/Oder, Leipzig und Berlin. Darunter bekannte Namen wie Lessing, Mendelssohn, die Karschin, Haller oder Gellert. Die Sinnsprüche – unter anderem verfasst in Latein, Deutsch, Griechisch, Hebräisch, Französisch oder Englisch – werfen ein vielfältiges Schlaglicht auf das Denken der Zeit: Eine Fundgrube von Zitaten und biographischen Bezügen der damaligen gelehrten Welt. Viele Eintragungen sind darüber hinaus mit bemerkenswerten und kunstvollen Illustrationen geschmückt. Der Band bietet eine Übersetzung und philologische Aufbereitung aller Eintragungen, ergänzt durch umfangreiche biographische Details. Die Originaleinträge finden sich auf der beiliegenden CD.
Untersuchungen zu den Wertvorstellungen der Griechen und Römer
Der vorliegende Band vereinigt neue und überarbeitete ältere Aufsätze zu den Werten und Normen bei einigen griechischen und römischen Autoren. Es wird gefragt: Welche Kräfte garantieren nach Hesiod die Ordnung des Kosmos, welche gefährden ihn, welche das Leben der Menschen? Nach welchen Maßstäben beurteilt Thukydides einzelne Politiker oder ganze Poleis, welche Gedanken entwickelt Platon zum Wesen der Tugenden, welche Anforderungen stellt Aristoteles an den vorbildlichen Redner, wie versuchen Philon, Clemens von Alexandreia und Origenes Lehren der Heiden mit den eigenen zu verbinden ? Der zweite Teil gilt Lucilius’ Kritik an seinen Zeitgenossen, Lukrez’ Versuchen, römische Begriffe in Epikurs Weltbild einzuordnen, und Ciceros Bemühen, den traditionellen Maßstäbe der Römer, die ausführlich dargestellten werden, mit rhetorischen Mitteln gerecht zu werden; weiter wird gezeigt, wie Seneca diese Maßstäbe in den Luciliusbriefen mit Lehren der Stoa verknüpft und Claudian ihnen treu bleibt, ferner, welches Bild Quintilian vom vollkommenen Redner zeichnet und welchen Beitrag Sarkophage und Triumphbögen zum Verständnis der Wertvorstellungen der Römer leisten. Ein abschließender Rückblick schildert die wechselvolle Geschichte der so genannten Kardinaltugenden.
Die teilweise an entlegenem Ort veröffentlichten Beiträge sind für den Neudruck überarbeitet worden, vor allem die älteren; die auf italienisch publizierten erscheinen hier in ihrer deutschen Fassung, die auf englisch publizierten sind vom Autor übersetzt und der Beitrag zu Ammian ist zugleich völlig neugestaltet worden. Inhalt: Das Studium der lateinischen Literatur – Romulus in der römischen Republik – Die Königszeit im Spiegel der Literatur der römischen Republik – Kommentare Caesars in Caesars Commentarii rerum gestarum belli civilis – Die Anklage gegen A. Cluentius Habitus (66 v. Chr.) – Bemerkungen zu Ciceros Äußerungen über die Gesetze – u. a. „Die Lektüre lohnt sich!“ Gymnasium