Das Wahre, Schöne, Gute
Aufstieg, Fall und Fortbestehen einer Trias
Aufstieg, Fall und Fortbestehen einer Trias
Meditation ist in vielen Religionen und Kulturen weit mehr als nur sinnende Betrachtung. Sie wird als Übung praktiziert und als Lebensform gelebt, die den Menschen in seiner Ganzheit umfasst und für die Erfahrung einer transzendenten Wirklichkeit freimachen soll: sei es das letzte und eine Sein der kosmischen Realität oder das Leben Jesu Christi. In der christlichen Tradition haben die »geistigen Übungen« ihren Ursprung in der monastischen Lebensform, wurden im Mittelalter vom Klerus übernommen und allmählich in die Welt der Laien vermittelt. Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit erlangten Meditationsanleitungen und -bücher weite Verbreitung, waren die »Bestseller« der Zeit. Für die Literatur der Frühen Neuzeit schließlich ist die Meditation von großer Bedeutung: Sie bringt den »Kopff in das Hertz«, führt durch den Garten und die Hölle, ist einsam und gesellig, schmerzt und erinnert, mahnt, tröstet und erbaut. Die Beiträge widmen sich den vielfältigen Formen der Meditation in theologischen, literatur- und kunstwissenschaftlichen Perspektiven. Sie untersuchen einerseits die Bedeutung von Erinnerungsformen für die Meditation und andererseits die Bedeutung der Meditation für die allmähliche Entwicklung von Individualität.
Eine Analyse von Legitimation und Lobbying
Das IASB hat mit der weltweiten Anerkennung der von ihm entwickelten Rechnungslegungsstandards IFRS, allen voran in der EU und den USA, eine enorme Machtfülle erlangt. Der Autor geht der Frage nach, welche Legitimation dem IASB als Standardsetter zukommt und welchen Einflussnahmen es durch Lobbying ausgesetzt ist. Hierzu leitet er Kriterien ab, die eine Beurteilung des Umfangs der außerstaatlichen Legitimation des privaten Standardsetters erlauben. Eine Analyse des Lobbying gegenüber dem IASB erfolgt mit einer empirischen Untersuchung der zum Projekt IFRS for Small- and Medium-sized Entities eingegangenen Stellungnahmen. Eine tiefgehende Inhaltsanalyse erlaubt Rückschlüsse auf die Treiber des Lobbying sowie den Einfluss interessengruppen- und kulturspezifischer Kriterien.
Rhythmus, Reim und Stil sind zentrale Begriffe der Literaturwissenschaft. Ihre virtuose Verwendung führt zu jener Vieldeutigkeit, die nicht zuletzt den Reiz von Literatur ausmacht. Die Darstellung von Gerhard Kurz ist zugleich ein Beitrag zur Diskussion und eine prägnante Einführung. Der Autor knüpft damit an seinen Band »Metapher, Allegorie, Symbol« an, der zuerst 1982 in der Kleinen Vandenhoeck-Reihe erschienen ist und inzwischen in 4. Auflage vorliegt. Seine exemplarischen Analysen klären die Begrifflichkeit und erläutern sie an Beispielen aus verschiedenen Literaturen und verschiedenen Epochen. Für die sprachliche Untersuchung literarischer Texte werden hier auf knappstem Raum unverzichtbare Grundlagenkenntnisse bereitgestellt.
Wir interpretieren nicht nur Texte und haben dafür eine besondere „hermeneutische Kunst“ (Schleiermacher) entwickelt, sondern wir interpretieren auch die Welt um uns. Die Untersuchung geht der Frage nach, welche expliziten und impliziten Regeln in der Praxis der Interpretation angewandt werden. Der erste Teil klärt u. a. den Begriff der Interpretation, das Verhältnis von Lesen und Interpretieren und analysiert die traditionelle Metaphorik der Interpretation. Im zweiten Teil werden Paradigmen der Interpretation untersucht: die mantische Deutung von Orakeln und Träumen, die philologische Interpretation literarischer Texte, die alltägliche Deutung einer Physiognomie und die kriminalistische Deutung von Spuren. Im Horizont von Rhetorik, Philologie und Hermeneutik werden in den folgenden Kapiteln antike, mittelalterliche und neuzeitliche, jüdische und christliche Interpretationslehren und danach die neuzeitliche Entwicklung der Hermeneutik als Wissenschaft behandelt. Das Abschlusskapitel fasst Regeln der Interpretation von Texten zusammen.
In robotic beating heart surgery, a remote-controlled robot can be used to carry out the operation while automatically canceling out the heart motion. The surgeon controlling the robot is shown a stabilized view of the heart. First, we consider the use of directional statistics for estimation of the phase of the heartbeat. Second, we deal with reconstruction of a moving and deformable surface. Third, we address the question of obtaining a stabilized image of the heart.
›Das Wahre, Schöne, Gute‹ bildet das Leitgestirn am kulturellen Himmel vom Ende des 18. bis über das Ende des 19. Jahrhunderts hinaus. Entstanden ist die Trias im frühen 18. Jahrhundert, initiiert durch die Rezeption der platonischen Philosophie, die Debatte um den guten Geschmack und die Erweiterung der Philosophie um die Wissenschaft der Ästhetik. Während Kant und Schiller mit kritischem Bewusstsein den Zusammenhang und die Differenz des Wahren, Schönen und Guten erforschten, stand die Trias im 19. Jahrhundert als ubiquitäre Formel für das ›Höhere‹, die bürgerliche Bildungs- und Kunstreligion. Ihre Verwendung in Goethes ›Epilog zu Schillers Glocke‹ weihte sie mit beider Namen. Daran entzündete sich eine ideologiekritische und ästhetische Polemik. Fontane sah in dieser Trias nur ein Umcouren des Geldes. Für die europäische Avantgarde seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie Ausdruck einer banausischen Zweckentfremdung der Kunst. Der Fall der Trias begann. Ihre Anrufung war verpönt. Einher ging aber ihr stilles Fortbestehen, wie die Kunst- und Literaturkritik und die Debatten z. B. um Adornos Satz, wonach ein Gedicht nach Auschwitz zu schreiben, barbarisch sei, oder den »Fall Esra« belegen. Es geht immer noch um die Frage, ob und wie in der Erfahrung der Kunst ästhetische mit moralischen und Wahrheitsansprüchen verbunden sind.