Dieter Henrich byl přední německý filozof, jehož práce se hluboce zabývala dějinami filozofie a kritickou teorií. Jeho výzkum se zaměřil na klasickou německou filozofii, zejména na Kantův a Hegelův odkaz, a na jeho dopad na moderní myšlení. Henrichův analytický přístup a důraz na pečlivé čtení filozofických textů zanechaly významnou stopu v akademickém světě. Jeho spisy zkoumají základní otázky poznání, etiky a estetiky s velkou intelektuální přísností a originalitou.
Ve svých textech Henrich pojednává o teoriích sebevztahu, které mají svůj původ v klasické němeké filosofii. V programové přednáše Základní struktura filosofie moderní doby se Henrich pokouší o alternativní výklad základní myšlenky filosofie moderní doby vzhledem k interpretaci, kterou podal Martin Heidegger.
Electrifying when first delivered in 1973, legendary in the years since, Dieter Henrich's lectures on German Idealism were the first contact a major German philosopher had made with an American audience since the onset of World War II. They remain one of the most eloquent explanations and interpretations of classical German philosophy and of the way it relates to the concerns of contemporary philosophy. Thanks to the editorial work of David Pacini, the lectures appear here with annotations linking them to editions of the masterworks of German philosophy as they are now available. Henrich describes the movement that led from Kant to Hegel, beginning with an interpretation of the structure and tensions of Kant's system. He locates the Kantian movement and revival of Spinoza, as sketched by F. H. Jacobi, in the intellectual conditions of the time and in the philosophical motivations of modern thought. Providing extensive analysis of the various versions of Fichte's Science of Knowledge, Henrich brings into view a constellation of problems that illuminate the accomplishments of the founders of Romanticism, Novalis and Friedrich Schlegel, and of the poet Hlderlin's original philosophy. He concludes with an interpretation of the basic design of Hegel's system.
Mit dem Leopold-Lucas-Preis des Jahres 2008 wurde Dieter Henrich ausgezeichnet. Seine Untersuchung geht von der Grundsituation des Menschen in einem Leben aus, das er bewusst führen muss. Sie erklärt, was eine Sammlung dieses Lebens bedeutet, wenn jede Hoffnung auf ein anderes Leben ihre Gewissheit verloren hat. Aus dieser Situation ergibt sich ein Gegensatz zwischen der Erfahrung einer unaufhebbaren Bedeutung des endlichen und hinfälligen Lebens und einer nihilistischen Erfahrung, die sich in eine Praxis der Demonstration der Belanglosigkeit des Lebens umwandeln kann. Diese Praxis hat sich in den Vernichtungslagern der SS als übermächtige Institution etabliert. Deren Opfer konnten dennoch auf dem Wege zur Sammlung ihres Lebens von den Zielen dieser Praxis nicht erreicht werden; denn die Sammlung bleibt den Motiven, die sich im Erniedrigungsversuch auswirken, inkommensurabel überlegen. Dieter Henrich entwickelt philosophische Implikationen, die eine solche Sammlung ausmachen. Zudem zeigt er Gründe für die Schwächen der Gedenkkultur in Deutschland auf.
Dieter Henrich hat sich seit den sechziger Jahren darum bemüht, zusammen mit einer Theorie der Subjektivität eine Theorie der Kunst auszuarbeiten. In diesem Band sind Texte zusammengeführt, die Stationen auf diesem Weg und zugleich Orientierungspunkte für die Kunsttheorie in ihrer Durchführung markieren. Am Anfang steht eine Abhandlung über Subjektivität und Kunst , welche die Grundzüge der Theorie entfaltet. Es folgen vier einflußreiche, aber zum Teil noch unveröffentlichte Abhandlungen, die im Anschluß an eine Auslegung der Systematik von Hegels Ästhetik die Grundzüge einer Diagnose der Lage der Kunst in der Moderne ausbilden. Der Band enthält zudem eine Reihe von Essays, unter anderem über Richard Wagner, über Samuel Beckett, über Ernst Gombrich und über einige besondere Aspekte der Grundlagen und der Gehalte einer Theorie der Kunst.
Menschen haben ihr Leben aus dem Wissen von sich zu führen. Dieses Selbstbewußtsein im elementaren Sinne läßt sich auf keine andere Tatsache zurückführen. Es ist aber mit zahlreichen intelligenten Leistungen verbunden, die in ihm wie in einem Zentralpunkt miteinander verflochten sind. Darum kann die Philosophie aus dem Selbstverhältnis eine Perspektive auf viele ihrer Grundprobleme gewinnen. Dieter Henrich, der wie kein anderer Philosoph der Gegenwart das Selbstbewußtsein systematisch und historisch zu seinem Leitthema gemacht hat, hat diese grundlegende Fragestellung in seinen Weimarer Vorlesungen entfaltet, die ebenso konzise wie anschaulich ein Spektrum der eröffneten Fragehorizonte entwickeln. Entstanden ist ein Buch, das deutlich werden läßt, inwiefern das Selbstbewußtsein überraschende Perspektiven auf zentrale philosophische Fragen eröffnet, und das wichtige Teilbereiche von Dieter Henrichs Philosophie enthält.