Winfried Hacker Knihy






Lernen beim Arbeiten
Handreichung für die Praxis
Lernen beim Arbeiten hat zwei Besonderheiten: Es bezeichnet erstens eine Form der Selbstausbildung im Unterschied zur von Lehrkräften geführten Berufsausbildung und der beruflichen Weiterbildung in Kursen oder Vorträgen. Lernen beim Arbeiten erfolgt in der regulären Berufstätigkeit ohne Anleitung durch eine pädagogisch ausgebildete Lehrkraft und ohne Freistellung. Im Lernen beim Arbeiten wird zweitens nicht lediglich bereits vorliegendes Wissen erworben. Vielmehr entwickeln die Arbeitenden im Handeln erprobend neue eigene Erfahrungen. Diese Erfahrung betrifft in wissensreichen Arbeitsprozessen zunehmend Vorgehensweisen zum Lösen von Problemen: Die Arbeitenden entwickeln und erproben einen Lösungsweg, sie denken ihn aus.
Vorbemerkung zum Aufbau der Darstellung 4 1. Einordnung 5 2. ARBEITSGESTALTUNG: Lernförderliche Arbeitsprozessgestaltung – Präventive Bedingungsgestaltung als Voraussetzung des Lernens beim Arbeiten 6 2.1 KONZEPTION 6 2.1.1 Merkmale menschzentrierter Arbeitsgestaltung 7 2.1.1.1 Merkmale menschzentrierter Arbeitsaufträge 7 2.1.1.2 Menschzentrierte Merkmale von Arbeitsverhältnis, Arbeitsorganisation, Arbeitsumgebung 8 2.1.2 Merkmale speziell lernförderlicher Arbeitsgestaltung 9 2.2 HANDLUNGSANLEITUNG 10 3. LERNEN: Unterstützung des Lernens beim Arbeiten 13 3.1 KONZEPTION 13 3.2 HANDLUNGSANLEITUNG 15 4. Vorgehen bei der lernförderlichen Arbeitsgestaltung und dem Lernen beim Arbeiten 16 Anhang 18 Literatur 25
Eine Allgemeine Arbeitspsychologie, die die psychische Regulation von Erwerbstätigkeiten darstellt, hat sich als Brücke zwischen psychologischen Erkenntnissen und deren Anwendung zur Gestaltung menschengerechter Arbeit bewährt. Angesichts der Zunahme informationsverarbeitender Tätigkeiten in der Produktion und im Dienstleistungsbereich sowie der Berücksichtigung handlungspsychologischer Aspekte in internationalen und nationalen Standards hat die Allgemeine Arbeitspsychologie an Bedeutung gewonnen. Es ist entscheidend, psychische Beeinträchtigungen und Ausfallzeiten zu reduzieren und gleichzeitig eine leistungs-, lern- und gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung zu schaffen. Die aktuelle Ausgabe wurde umfassend überarbeitet und erweitert, um den veränderten Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden. Der modulare Aufbau ermöglicht das gezielte Bearbeiten einzelner Kapitel, unterstützt durch Verweise, Marginalien und ein Glossar. Die Darstellung der menschengerechten Gestaltung kognitiver Anforderungen richtet sich nicht nur an Fachleute und Studierende der Psychologie, sondern auch an jene der Arbeitswissenschaften, Arbeitsmedizin, Arbeitssoziologie, Betriebswirtschaft, Informatik und Ingenieurwesen, mit dem Ziel, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer in den Fokus zu rücken.
