Mit den Menschen der Aufklärung verbindet uns die gemeinsame Erfahrung tiefgreifender technischer, sozialer und kultureller Umbrüche. Schon damals stellten sich viele drängende Fragen unserer Zeit: zum Wahrheitsanspruch in Wissenschaft und Politik, zum Verhältnis der Geschlechter, zur sozialen und globalen Gerechtigkeit, zum nachhaltigen Wirtschaften, zum Frieden in Europa und der Welt oder zum Umgang mit Naturkatastrophen. Dieses Buch aktualisiert die Erkenntnisse der Aufklärung und hilft uns, mit ihnen die Krisen der Gegenwart neu zu verstehen.
Die gegenwärtigen Herausforderungen der Globalisierung erfordern eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Geschichte. Eine integrative Philosophie der Geschichte wird vorgeschlagen, um die aktuellen Probleme zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Diese Philosophie soll sowohl methodische Reflexion als auch inhaltliche Fundierung bieten, um den Erwartungen an die Zukunft gerecht zu werden.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes sind sich in dem Bemühen einig, einen möglichst umfassenden Begriff der Globalisierung zu präsentieren. Anstatt einzelne Phänomene wie beispielsweise das Internet zu isolieren und zum abstrakten »Wesen« zu erklären, besteht das gemeinsame Ziel darin, die Beobachtungen im globalen Raum als konkreten Zusammenhang zu betrachten. Diesem methodologischen Postulat entspricht der inhaltliche Horizont der vorliegenden Beiträge, die von der Technik und Ökonomie, Politik und Ethik, Kultur und Geschichte bis zur Sprachreflexion und Pragmatik reichen.
In diesem Band werden Leben und Werk von Philosophinnen und Philosophen des 18. Jahrhunderts dargestellt. Thematische Schwerpunkte sind die Natur des Menschen, Erkenntnis und Sprache, Staat und Gesellschaft, Recht und Moral sowie die Kritik an der Religion und die Idee einer Universalgeschichte. In der Einleitung zeichnet der Herausgeber ein Gesamtbild dieser philosophiehistorischen Epoche und diskutiert die Aktualität der europäischen Aufklärung im 21. Jahrhundert.
Schlagartig berühmt geworden ist Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) mit seinem Diskurs über die Wissenschaften und Künste (1750), in dem er das Grundübel der modernen Zivilisation damit begründet, dass sich der Mensch immer mehr von der Natur entfernt. Zwar propagiert er kein „Zurück zur Natur“, wie ihm häufig nachgesagt wird, wohl aber einen Zustand auf mittlerem zivilisatorischem Niveau. Dabei geht es ihm nicht nur um das Verhältnis des Menschen zu seiner natürlichen Umwelt, sondern vor allem auch um die Entfremdung von der eigenen Natur. Im zweiten Diskurs über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1755) versucht Rousseau, seine Behauptung mit Hilfe einer geschichtsphilosophischen Darstellung zu vertiefen. Hier macht er nicht nur die wissenschaftlich-technischen Fortschritte für den Sittenverfall verantwortlich. Die tiefere Ursache dafür sieht er vielmehr in der Entstehung des Privateigentums und der daraus resultierenden Pervertierung des Menschen. Im Gegensatz zur vorherrschenden Geschichtsphilosophie seiner Zeit deutet Rousseau den Fortschritt in einen Verfallsprozess um. Das Beispiel dieses Autors zeigt, dass bereits während der Epoche der Aufklärung die kritische Reflexion über die Moderne beginnt. Der Band erschließt Rousseaus Diskurse zur Zivilisationskritik auf aktuellem Forschungsstand für Studierende, Forscher und ein breites akademisches Publikum.
Nach dem staatlich verordneten Marxismus ist eine 'neue Lektüre' der Marxschen Schriften möglich geworden. In Zeiten der Globalisierung hat sich dabei die Kritik am Kapitalismus als unerwartet aktuell erwiesen. In diesem Sinn versteht sich der Band als Einführung in das Marxsche Werk für den heutigen Leser. Für die zweite Auflage wurde der Band komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand der Forschung gebracht.