Man sagt, „Bücher seien Möbel aus Papier“. Die Fertigung dieses „Möbelstückes“ war nur durch den kundigen und konzentrierten Einsatz vieler bewährter Fachkräfte möglich: Carotine Märzweiler, Jenifer Jandl und besonders Brigitte Kaiser haben sich sehr beim Korrekturlesen engagiert Für ihre aufmerksame Mitarbeit sei ihnen sehr herz lich gedankt. Christine Zimmermann hat die Manuskripte aufeinander abgestimmt. Dafiir war ein genaues Lesen und manche Rücksprache mit den Autoren nötig. Sie hat das sou verän, ruhig und mit dem nötigen Nachdruck erledigt. Birgit Schubert hat meine Vorarbeiten in ein lesbares Gesamtprodukt verwandelt. Darüber hinaus hat sie während der ganzen Zeit - wie immer mit leichter und be währter Hand - im Hintergrund die organisatorischen Fäden gezogen. Dr. Karl Kick hat das Manuskript formatiert und sich bei der technischen Herstel lung des druckfertigen Gesamttextes - über das erwartbare Maß hinaus - für das Gelingen des Bandes eingesetzt. Ohne deren hervorragende Mithilfe und Zusammenarbeit wäre der Band nicht zu stande gekommen. Gleichzeitig möchten wir uns bei den Autoren für die große Ge duld bedanken, mit der sie auf das Erscheinen des Bandes gewartet haben. Wir hoffen sehr, dass das Endprodukt bei Ihnen allen Gefallen fmden wird, sodass sich das Warten doch noch gelohnt hat. Der größte Lohn für uns alle wäre es wohl, wellll das Publikum mit dem „Möbel“ etwas anzufangen wüsste.
Robert Hettlage Knihy






„Europas Zukunft liegt auf den Schulbänken“! Schon in naher Zukunft - so prophezeien zahlreiche Wissenschaftler - wird die europäische Bildungspolitik der größte Bremsklotz für jeden weiteren Fortschritt bei der Einigung Europas sein. Hildegard Hamm-Brücher umriss die Situation mit den Worten: „Vater wird versetzt, das Kind bleibt sitzen.“ Der vorliegende Tagungsband der Regensburger Europa-Kolloquien geht daher hochaktuellen Fragestellungen nach.
Familienreport
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Für das moderne Wissenschaftsverständnis und folglich für viele Soziologen ist das Thema Religion unbequem und unattraktiv und wird deshalb nach Möglichkeit umgangen. Diese Tatsache steht in eklatantem Widerspruch zur weltgeschichtlichen Bedeutung des Phänomens Religion, zur Entstehungsgeschichte der Soziologie und zum alltäglichen Leben der Menschen. Zu allen Zeiten haben Menschen auf der Suche nach dem gelingenden Leben zudem immer einen engen Zusammenhang zwischen Religion, Ethik und Glück erahnt. Seit der antiken Philosophie, besonders seit Plato und Aristoteles, wird dieses komplexe Themenfeld in unterschiedlichsten Zuspitzungen diskutiert. Soziologie, die den Sinn und die Strukturen des sozialen, und nicht selten alltäglichen Handelns zum Gegenstand hat, kann sich davon kaum dispensieren.
Alltagsmoralen
Die kulturelle Beeinflussung der fünf Sinne
Im Alltag wissen wir über vieles so gut Bescheid, dass wir im Allgemeinen richtig „funktionieren“ können. Dieses Vorwissen ist aber kein methodisch erarbeitetes und kritisch reflektiertes Wissen über Zusammenhänge oder Gründe und Motive, schon gar nicht über gesellschaftliche Verknüpfungen. Insofern hat der Alltag seine eigene „Logik“, seine eigenen Relevanzen und eigene Handlungszwänge. Zu dieser eigenen Vernünftigkeit gehört auch ein spezifisches Wissen über das, was gut und schlecht, geschuldet und „gesollt“ ist. Solche moralischen Regelungen sind wesentliche Stabilisatoren, um vielfältige, alltägliche Situationen bewältigen zu können. Entsprechend streng ist die gesprächsweise („diskursive“) Verarbeitung der moralischen Selbstverständlichkeiten und die gemeinsame Sanktion in Form von Entrüstung, Verärgerung oder Verachtung bei Übertretung dieses moralischen Kodex. Es ist Aufgabe dieses Bandes den Alltag nach seinen impliziten ethischen Postulaten zu durchforsten. Dabei geht es überwiegend nicht um die theoretische Begründung der Pflichten (d.h. um Ethik), sondern um alltagsweltliches Erleben, Bewusstsein, Erwartungen und praktisches Handeln (d.h.um Moral). Beispielhaft zeigt sich dieser Zusammenhang an den 5 Sinnen, die alle moralisch bzw. kulturell „imprägniert“ sind.
Das Prinzip Glück
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Robert Hettlage umreißt in seinem Essential, was es mit dem „großen“, vernunftgesteuerten Glück auf sich hat. Dass alle Menschen nach dem Glück streben, gilt als selbstverständlich. Macht, Schönheit, Reichtum und Anerkennung stehen zwar als Ziele hoch im Kurs, bedürfen aber eines langen Atems und/oder sind schwer zu beeinflussen. In der modernen Welt scheint also eine Ratlosigkeit vorzuherrschen, die keinen anderen Ausweg weiß, als jeden Menschen individuell zum Schmied seiner Zufriedenheit und seines Wohlergehens zu erklären. Dadurch wird der Weg zu einer langen Tradition der Glücksphilosophie verbaut, die nicht bei der seelischen Befindlichkeit ansetzt, sondern bei der inneren, „notwendigen und hinreichenden“ Qualität der Glücksgüter. An diesen Qualitäten und der trainierten Haltung ihnen gegenüber (Tugenden) bemisst sich die Lebenskunst. Obwohl Max Weber in seinen soziologischen Analysen die Entwicklung zu modernen Kontingenz, Wertpluralität und Individualität für unabwendbar und schicksalhaft erklärt, zeigen seine Erörterungen zur „Lebensführung“, dass diese an das vormoderne Konzept der Lebenskunst anschließen kann.
Der Dandy und seine Verwandten
Elegante Flaneure, vergnügte Provokateure, traurige Zeitdiagnostiker
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Dandys gelten weithin als elegante, eitle „Salonlöwen“, die in der Welt der Reichen und Schönen zu Hause sind und nichts anderes im Sinn haben, als es dort zu Ansehen und Prominenz zu bringen. Bei genauerer Analyse erweist sich diese Beschreibung als viel zu eingeschränkt und teilweise sogar als irreführend. Robert Hettlage vertritt die Auffassung, dass der spielerisch-provozierende Dandy sich nicht auf den eleganten Effekthascher reduzieren lässt, sondern auf sehr spezifische Weise immer auch, wenn nicht sogar vor allem, Kritiker seiner Zeit und der jeweils herrschenden Lebensumstände ist. Der Dandy sieht sich weder als Bohemien noch als politischen Aktivisten oder gar als Revolutionär, sondern eher als scharf beobachtenden Flaneur, der den Menschen auf seine Weise die Augen öffnen will. Darüber hinaus wird in diesem Essential die These bestritten, dass die Postmoderne dem Dandytum den Boden seines Wirkens entzogen hätte.