Mit Marx
12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie






12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie
Theodor W. Adorno: Zwei Briefe an Robert Minder – Kritische Korrespondenzen: Adornos und Minders Heideggerkritik – Zwei Texte von Albert Memmi: »Man sagt die Sonne, man sagt das Meer« und »Das Reich der Armen« – Über Memmi – (Un-)Doing Psychoanalysis in Tehran – Carl Schmitt und die freiheitsliebenden Taliban – Jonathan Ariel über die wirkliche Lektion des Afghanistan-Debakels – Die Frohe Nabelschau: Georges-Arthur Goldschmidt im Gespräch mit Peter Stephan Jungk – Das Antideutsche im Kommunismus: Joachim Bruhn im Gespräch mit Werner Pomrehn – Dem Herrn Kulturredakteur widerfährt so etwas wie Erfahrung – Manfred Dahlmann über Abaelards und Ecos Name der Rose – Die Farbe der Robe: 70 Jahre höchstrichterlicher Rechtsfetischismus – Wie eine Religion der anderen die Wahrheit wegnimmt bzw. die Unwahrheit hinzufügt: über Klaus Heinrichs Kritik des Johannesevangeliums bzw. über Islamkritik als Kritik der Sklaverei – Jean Amérys conditio inhumana und Samuel Becketts Warten auf Godot oder: die schwächste messianische Kraft – Emanuel Ringelblum, das polnische Judentum und Walter Benjamins Angelus Novus.
Zeitschrift für Ideologiekritik; Heft 18, Sommer 2021
Mit Beiträgen von Joachim Bruhn, Gerhard Scheit, Jonathan S. Tobin, Christian Thalmaier, Dirk Braunstein, Christoph Hesse, Moritz Schwab, Rolf Bossart, Klaus Thörner, Lukas Kurth, Klaus Heinrich, Horst Kurnitzky, Manfred Dahlmann, Till Gathmann, Robert Minder, Aljoscha Bijlsma, Georges-Arthur Goldschmidt, Marc Sagnol, David Hellbrück, Ljiljana Radonic, Kay Schweigmann-Greve, Hendrik Wallat, Aaron Steinberg und Izchak Pschetitski.
Mit Beiträgen von Gerhard Scheit, Joachim Bruhn, Philipp Lenhard, Ljiljana Radonić, H. v. Z., Klaus Heinrich, Theodor W. Adorno, Moritz Schwab, Michael Heidemann, Ingo Elbe, Manfred Dahlmann und Tobias Messerer.
Scheit und Swoboda bieten eine fundierte, verständliche Analyse von Gustav Mahler und der Moderne, indem sie Musik als gesellschaftliche Praxis betrachten und die Mahler-Rezeption politisch interpretieren. Diese Perspektive ist besonders relevant im Mahler-Jahr, da Mahler oft als unangefochtene Jugendstilikone glorifiziert wird, was ihm nicht gerecht wird. Die Autoren argumentieren, dass Mahlers Musik wesentlich zur Durchsetzung der Moderne in Wien beigetragen hat, die als spezifischer „Treffpunkt der Moderne“ gilt. Sie stützen sich auf Adornos Schriften, die die Merkmale der Moderne im 20. Jahrhundert beleuchten und die inneren Widersprüche der Moderne aufzeigen. Adorno versteht Mahlers Musik als Kritik an einer zurückhaltenden Moderne, die nach 1945 in Wien vorherrschte, repräsentiert durch das Spätwerk von Richard Strauss. Das Buch verfolgt Adornos Strategien zur Etablierung von Mahlers Musik in Wien von den 1920er bis in die 1960er Jahre, unter Verwendung neuer literarischer Quellen und der jüngsten Forschungsliteratur zu Adorno. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, ob nach der erfolgreichen Etablierung von Mahlers Musik im Konzertsaal noch etwas von dem modernen Begriff übrig geblieben ist, den Adorno durch sie entfalten konnte.
Der Wahn untergräbt den westlichen Begriff des Souveräns wie er Israel als Widersacher des ewigen Friedens der Völker attackiert. Wenn dagegen der Judenstaat das Leben derer verteidigt, die unausgesetzt der antisemitische Haß bedroht, verteidigt er zugleich jenen Begriff. Es bleibt das Staunen, mit welcher Bestimmtheit die Erkenntnisse von Hobbes, Marx und Freud die Denunziation des Wahns explizieren können, die Israels Defense Forces täglich in die Praxis umsetzen müssen. Ihm verdankt sich dieses Buch.
Über den neuen Behemoth
Der neue Behemoth ist kein politisches Ungeheuer wie jedes andere. Man erkennt nur schwer seine Konturen: An einem Ende zutraulich wie ein sanftes Haustier oder die Kommunikationstheorie von Habermas; am anderen ein grausames Untier, das den Koran aufsagt und wahllos Menschen verschlingt. Denn das vollständige Monster erwächst aus dem Dialog mit dem Islam wie aus der Toleranz gegenüber islamistischen Rackets.
Zur Kritik der politischen Gewalt
Es ist die „Zärtlichkeit der Völker“, die im Selbstmord-Attentat resultiert: Versöhnung mit „Kerneuropa“, denn die Shoah ist der Kern Europas. Der einzelne, der sich opfert, um möglichst viele Menschen zu töten, verwirklicht die zeitgemäße Form von Gemeinschaft. Er opfert sich für einen realen oder imaginären Staat, vollführt in privatisierter Form, was nun einmal Sache der Volksgemeinschaft ist: Vernichtung um ihrer selbst willen. Nicht dieses Unbegreifliche ist zu begreifen, aber dessen Unbegreiflichkeit. Philosophieren heißt sterben lernen, sagt Montaigne: „Que philosopher c’est apprendre á mourir“. Gegen diese Bestimmung, die alles offen läßt, wendet sich die deutsche Ideologie vom „Sein zum Tode“ und der „Freiheit des Opfers“, mit der Heidegger jeden zum Verhängnis bestimmt. So ist auch das Selbstmord-Attentat dem Freitod genau entgegengesetzt. Für den einzelnen kann die Zerstörung des eigenen Körpers der letzte Ausweg sein, Angst, Leere und Schmerz zu beenden. In diesem rein negativen Sinn ist der Selbstmord die Freiheit des Individuums. Ihn zum Mittel zu machen für Vernichtung, der alles zum Mittel wird, weil sie allein um ihrer selbst willen erfolgt, verkehrt diese Freiheit in ihr Gegenteil: Vollendung der politischen Gewalt - in einer Gesellschaft, die wesenhaft auf der Überflüssigkeit des einzelnen beruht.