Knihobot

Jacob Schmidt

    Viel Lärm um Achtsamkeit
    Achtsamkeit als kulturelle Praxis
    • Achtsamkeit als kulturelle Praxis

      Zu den Selbst-Welt-Modellen eines populären Phänomens

      Die Promotion untersucht den Begriff "Achtsamkeit", der in den letzten 20 Jahren in verschiedenen Bereichen wie Neurowissenschaften, Psychotherapie und Medien an Bedeutung gewonnen hat. Achtsamkeit, ursprünglich eine buddhistische Praxis, fokussiert auf die kontinuierliche, wertfreie Beobachtung von Körper, Sinnen, Gefühlen und Gedanken. Ziel ist nicht nur die Stressreduktion oder die Entfaltung kreativen Potenzials, sondern auch die Schaffung einer ganzheitlichen und verbundenen Welterfahrung. Achtsamkeit wird als Gegenentwurf zur beschleunigten und rationalisierten Gesellschaft betrachtet. Die Arbeit analysiert die romantischen Wurzeln dieser Praxis und deren Funktion als Widerstand gegen gesellschaftliche Beschleunigung. Um diese Fragen zu klären, wird Hartmut Rosas Beschleunigungstheorie um die Konzepte "Warten" und "Langeweile" erweitert. Die zentrale These besagt, dass Beschleunigung nicht nur latente, existentielle Langeweile erzeugt, sondern dass die Flucht vor dieser Langeweile selbst ein Motor der Beschleunigung ist. Diese Erkenntnis wird historisch eingeordnet, indem sie auf den modernen Zeitbegriff zurückgeführt wird. Letztlich wird die Frage aufgeworfen, ob sich das Subjekt durch Achtsamkeit in einer lebendigen, anstelle einer homogen-linearen und indifferenten Zeit konstituiert.

      Achtsamkeit als kulturelle Praxis
    • Viel Lärm um Achtsamkeit

      Oder warum es so schwer ist, in unserer Gesellschaft ein gutes Leben zu führen. Mit einem Vorwort von Hartmut Rosa

      »Die Sache mit dem gelingenden Leben: Sie bleibt kompliziert.« Achtsamkeit ist längst im Mainstream angekommen, in den Teeregalen im Supermarkt und in den Personalabteilungen der Konzerne. Millionen Deutsche meditieren regelmäßig. Das Versprechen ist verlockend: Stille und Frieden finden in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit. Ein In-sich-Ruhen, das neue Kraft schenkt und nebenbei mitfühlender macht, konzentrierter, belastbarer. Der Soziologe Jacob Schmidt hat den anhaltenden Trend untersucht und findet: Achtsamkeit verspricht viel mehr, als sie zu bieten hat. Sein Buch ist eine überfällige Auseinandersetzung mit diesem schillernden Begriff, hinter dem sich häufig wenig mehr als kapitalismusfreundliche Selbstoptimierung versteckt. Zugleich fordert Schmidts Analyse heraus, die gesellschaftlichen Gründe für die große Sehnsucht nach Ruhe und einem anderen Zusammenleben ernst zu nehmen – und für eine bessere Welt zu streiten, statt sich aufs Kissen zu setzen. »Jacob Schmidt ist mit dieser Studie eine beeindruckende Analyse, ja ein großer Wurf gelungen.« Hartmut Rosa

      Viel Lärm um Achtsamkeit