Ein aktueller Forschungsüberblick zum historischen Fachwerkbau nicht nur in Deutschland, sondern auch in den europäischen Nachbarländern war das Ziel der Jahrestagung des Arbeitskreises für Hausforschung in Nürnberg 2017. Von Großbritannien und Frankreich bis zur heutigen Türkei, vom spanischen Baskenland bis Dänemark und Polen reicht das Spektrum der 28 Beiträge dieses Bandes. Auch der enorm gewachsene Kenntnisstand zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkbau in verschiedenen Regionen Deutschlands sowie in der Schweiz und Österreich wird in mehreren Beiträgen anschaulich zusammengefasst. Mithilfe von Bauforschung, Archäologie und Dendrochronologie konnten umfangreiche, bis dahin vielfach unbekannte Bestände an Fachwerkbauten bis zurück ins 12. und 13. Jahrhundert erschlossen, dokumentiert und datiert werden. Vielfältige Aspekte der Konstruktion und dekorativen Gestaltung des Fachwerks, aber auch der Raumgliederung und Nutzung können damit erstmals im europäischen Kontext vergleichend betrachtet werden.
Heinrich Stiewe Knihy


Fachwerkhäuser prägen bis heute das vertraute Bild von vielen deutschen Dörfern, Städten und Kulturlandschaften. Sie vermitteln uns eine lebendige Vorstellung vom Arbeiten, Wohnen und Leben der Menschen in vergangenen Jahrhunderten. Heinrich Stiewe gibt einen kenntnisreichen Überblick über die Entwicklung des Fachwerkbaus vom 13. bis zum 20. Jh. Zahlreiche Beispiele aus berühmten Fachwerkstädten wie Quedlinburg, Marburg oder Schwäbisch Hall werden in Text und Bild vorgestellt und sachkundig erläutert. Neben Konstruktion, Schmuckgestaltung und Raumstrukturen werden dabei stets auch kulturgeschichtliche Fragestellungen berücksichtigt. Der Band fasst die aktuellen Ergebnisse der modernen Hausforschung anschaulich zusammen und vermittelt so ein neues Bild von einer vermeintlich altbekannten Bautechnik. Ein aktueller Serviceteil bietet Anregungen für Ausflüge sowie nützliche Adressen rund ums Fachwerk.