Von Kandinsky bis Tatlin
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Die Revolution der Romantiker Fluxus made in USA In den sechziger Jahren kehrten amerikanische Fluxus-Künstler wie George Maciunas, Geoffrey Hendricks, Al Hansen und Ben Patterson dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ den Rücken und fanden in Europa, besonders in Deutschland, einen Ort, an dem sie ihre avantgardistischen Vorstellungen von Kunst und Leben verwirklichen konnten. Ihre Performances, Musik und Objekte waren wild und provokativ. Gleichzeitig zeugen sie von dem Bedürfnis nach einer Wiederverzauberung der Welt. Arbeiten wie Geoffrey Hendricks Wolkenbilder, Al Hansons Venus-Bilder und Ben Pattersons Reise-Arbeiten erinnern in ihrer Sehnsucht nach Mythos, Transzendenz und Freiheit an die Werke von Romantikern wie Johan Christian Clausen Dahl, Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich und Ludwig Tieck. Ebenso wie den Romantikern ging es den Künstlern der Fluxus-Bewegung darum, mit Ironie, Phantasie und den Glauben an eine humane Utopie die Gesellschaft zu verändern: 'Oh ihr ledernen Alltagsmenschen ersinnt immerhin Regeln! Die Menge wird euch loben für die dargebotenen Krücken, wer aber eigene Kraft fühlt, verlacht euch!'. (Caspar David Friedrich)
Eine Leseprobe finden Sie unter „http://verlag. sandstein. de/reader/98-469_MarcelDuchamp“ Duchamp schuf mittels souveräner Provokation Werke, die jenseits der bekannten Gattungen liegen. Kunst sollte über das vordergründig Sichtbare hinausgehen. Er verwandelte Alltagsgegenstände in Kunst, das Schachspielen wurde ihm zu einer Form mentalen Zeichnens, und mit Rose Sélavy erschuf er sein weibliches Alter Ego. Der Band zeigt Werke aus der Schweriner Duchamp-Sammlung: Karikaturen, die wegweisend für seinen Umgang mit Bild und Sprache sind. Den Kosmos des »Großen Glases«, im dem er die Ansicht einer eigentlich nicht sichtbaren, mehrdimensionalen Welt konstruierte. Grafiken, Objekte und die Notizen der »Grünen Schachtel«, die Einblick in die Komplexität seiner Gedankenwelt geben. Readymades, die mit ihren verwirrenden Titeln die Fantasie des Betrachters inspirieren, Unmögliches zu sehen. Duchamps bis heute wirkende inspirierende Kraft wird sichtbar, indem ausgewählte Werke in einen Dialog treten mit Arbeiten von John Cage, Marcel Broothaers, Nam June Paik, Ben Vautier, ebenso A K Dolven und Werner Reiterer.