Norbert Christian Wolf Knihy





Der Streit um Klassizität
Polemische Konstellationen vom 18. zum 21. Jahrhundert
- 332 stránek
- 12 hodin čtení
Blick ins BuchDer Band versucht, das Verhältnis von Klassizismus und Antiklassizismus als polemische Konstellation zu fassen.Die einzelnen Beiträge nehmen die Beziehungen zwischen Klassizismus und Antiklassizismus vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in den Blick. Gefragt wird nach den polemischen Konstellationen, in denen literarische wie künstlerische Werke beider Strömungen sich aufeinander beziehen, sich gegeneinander abgrenzen und so profilieren. Kontroversen dieser Art lassen sich häufig nicht auf die Intentionen einzelner Akteure zurückführen, sondern werden nur aus einer genaueren Autopsie der strukturellen Verschiebungen erklärbar, die die konkurrierenden Einsätze ermöglichen und deren Ausdruck sie sind. Eine solche Sichtweise soll die wechselseitige Erzeugung und Profilierung distinkter ästhetischer Positionen durch Konkurrenzverhältnisse neu modellieren.
Glanz und Elend der Aufklärung in Wien
Voraussetzungen – Institutionen – Texte
Die Aufklärung gilt als entscheidender Prozess und Entwicklungsabschnitt der europäischen Kulturgeschichte, der die Herausbildung moderner, säkularer Gesellschaften erst ermöglicht hat. Was macht die Spezifik österreichischer Aufklärung aus? Weshalb und inwiefern unterscheidet sich ihre populäre Öffentlichkeit von der gelehrten Öffentlichkeit deutscher Aufklärung? Warum gibt es kaum ‚große‘ literarische Aufklärungstexte in Österreich? Auf der Basis reichhaltigen historischen Materials zeigt das Buch, dass dieser Prozess im Österreich des 18. Jahrhunderts und insbesondere in dessen Hauptstadt Wien erst verzögert und dann beschleunigt einsetzte. Die eilige und schließlich wieder abgewürgte ‚Aufholbewegung‘ führte zu langfristig wirksamen Besonderheiten österreichischer Kultur, wozu das Buch theoretisch fundierte Thesen präsentiert. Ausgehend von den wirtschaftlichen, politischen, sozialen, medialen und kulturellen Rahmenbedingungen werden wichtige Texte und Debatten dieser Zeit vorgestellt und historisch kontextualisiert. Den Abschluss der Darstellung bildet eine kritische Lektüre dreier exemplarischer Texte, darunter des Librettos der ‚Zauberflöte‘, in dem sich die widersprüchlichen Tendenzen der Epoche auf charakteristische Weise niederschlagen.
Das Musil-Forum, Publikationsorgan der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft, ist eine interdisziplinäre Plattform für die Erforschung der Literatur der klassischen Moderne und insbesondere des Werks von Robert Musil (1880–1942). Band 37.
Revolution in Wien
Die literarische Intelligenz im politischen Umbruch 1918/19
Im Herbst 1918 beteiligten sich in Wien bekannte Literaten in herausgehobener Position an den politischen Aktivitäten, die zum Ende der habsburgischen Herrschaft sowie zur Ausrufung der Republik (Deutsch-)Österreich führten. Ähnlich wie ihre Münchner Kollegen engagierten sie sich für eine soziale Revolution. Zum ersten Mal seit 1848 standen Autoren wieder selbst im Zentrum des historischen Geschehens. Norbert Christian Wolf untersucht Quellen wie Zeitungsartikel, Reportagen, Feuilletons, Briefe, Notizen und Tagebucheinträge, die es erlauben, den damaligen Informationsstand zu rekonstruieren und dabei zu unmittelbaren Eindrücken und überraschenden Einsichten in die Hoffnungen und Sorgen der Zeitgenossen zu gelangen. Er bezieht sich dabei auf Texte u. a. von Leopold von Andrian, Hermann Bahr, Franz Blei, Albert Paris Gütersloh, Egon Erwin Kisch, Anton Kuh, Albert Ehrenstein, Karl Kraus, Alma Mahler, Robert Musil, Robert Neumann, Leo Perutz, Joseph Roth, Arthur Schnitzler, Hugo Sonnenschein, Friedrich Torberg, Franz Werfel und Berta Zuckerkandl. Das Buch bietet ein Gesamtbild der österreichischen Kultur- und Literaturgeschichte jener spannenden Umbruchsmonate im Herbst/Winter 1918/19.