Knihobot

Ingo Stöckmann

    Barock
    Der Wille zum Willen
    Naturalismus
    Texte der formalistischen Ästhetik
    Vor der Literatur
    • Vor der Literatur

      Eine Evolutionstheorie der Poetik Alteuropas

      Der Schnittpunkt von Literaturwissenschaft und soziologischer Systemtheorie, wie sie maßgeblich von Niklas Luhmann ausgearbeitet wurde, ist bislang ausnahmslos die moderne, d. h. ausdifferenzierte Literatur seit 1800 gewesen. Als notwendige Ergänzung der systemtheoretischen Literaturwissenschaft betreibt die Studie nun erstmals eine Anpassung der Systemtheorie an die strukturell ganz anders gelagerte Poetik Alteuropas zwischen 1600 und 1750 – was vor allem bedeutet, daß das poetologische Material nicht allein immanent rekonstruiert, sondern an einen theoretisch kontrollierten Modernisierungsdiskurs angeschlossen wird. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die hierzu komplementäre Hypothese, daß die vornehmlich als Ereignis beschriebene Ausdifferenzierung des modernen Literatursystems vor dem Hintergrund einer allmählich auf selbsterzeugte Innovationsmöglichkeiten reagierende Poetik vielmehr als semantisch widersprüchlicher und temporal großräumig verlaufender Prozeß gefaßt werden muß, der sich weitgehend parallel zur soziokulturellen Evolution im Übergang zur Moderne vollzieht. In systematischer Hinsicht folgt die Untersuchung dem Umbau zentraler rhetorisch-poetologischer Leitkonzepte wie etwa Stil, Nachahmung und Geschmack. Neben den im engeren Sinne systemtheoretischen Zugriffen auf das semantische Material bemüht sich die Untersuchung – indem sie die Medienbasis wie die Interaktionskontexte des poetologischen Wissens berücksichtigt – um eine Vermittlung von System- und Medientheorie, die gegenwärtig noch immer schwach entwickelt ist.

      Vor der Literatur
    • Obwohl Johann Friedrich Herbart (1776-1841) und die an ihn anschließende Ästhetiktradition eine hegemoniale Stellung in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen des 19. Jahrhunderts innehatten, ist die herbartianische Ästhetik und das mit ihr verbundene formalistische Theorieprogramm aus dem heutigen Wissenschaftsbewusstsein verschwunden. Die Quellenedition präsentiert erstmals Texte derjenigen Autoren, die zwischen 1820 und 1920 eine formalistische Ästhetik auf herbartianischer Grundlage erarbeitet haben. Gewirkt hat dieser frühe Formalismus in drei Hinsichten: Erstens hat er zu einer funktionalistischen Neukonzeption des Formbegriffs und seiner metaphysischen Traditionen geführt; zweitens hat er Methodik und Selbstverständnis der geistes- und kulturwissenschaftlichen Theoriebildung im 20. Jahrhundert geprägt; drittens hat er den diversen europäischen Strukturalismen vorgearbeitet. Die Edition macht damit unbekannte Grundlagen der geisteswissenschaftlichen Theoriebildung und der philosophischen Ästhetik zugänglich. Berücksichtigt wird dabei auch die tschechische Theorielinie in deutschen Erstübersetzungen.

      Texte der formalistischen Ästhetik
    • Naturalismus

      Lehrbuch Germanistik

      • 198 stránek
      • 7 hodin čtení

      Die Literatur des deutschen Naturalismus im Kontext der frühen Moderne. Neben den historisch-politischen und philosophisch-naturwissenschaftlichen Hintergründen präsentiert das Lehrbuch einzelne Gattungen sowie die wichtigsten Vertreter der Epoche und ihre Werke. Darunter: Gerhart Hauptmann, Johannes Schlaf, Arno Holz, Arthur Schnitzler, Rainer Maria Rilke u. v. a. Auch die Einflüsse des Naturalismus auf die reife literarische Moderne nach 1900 werden zusammenfassend skizziert.

      Naturalismus
    • Der Wille zum Willen

      Der Naturalismus und die Gründung der literarischen Moderne 1880-1900

      • 561 stránek
      • 20 hodin čtení

      Am Ende des 19. Jahrhunderts, das den Fortschritt und die wissenschaftlich-technische Beherrschung des Lebens zu kulturellen Leitmaximen erklärt, rückt ein menschliches Vermögen in den Vordergrund: die Willenskraft. Im breiten Spektrum zwischen der Literatur des Naturalismus und den philosophischen, thermodynamischen, psychophysischen, experimentalpsychologischen und sozialtheoretischen Konjunkturen des Begriffs rekonstruiert die Arbeit die vielfältigen Selbstdeutungen, die die Ermächtigungen und Erschöpfungen des Willens der modernen Kultur bereitstellen. Im Namen dieses doppelten Willens begründet der Naturalismus eine literarische Moderne, die ihr mitleidloses Bewegungsgesetz dem darwinistischen Daseinskampf ablauscht, die sich ‑ lange vor dem Dezisionismus der Weimarer Zeit ‑ willig Tätern, Entscheidern und Opfergewalten überlässt und die sich zugleich als Elegie ihrer überlebten sozialen Traditionen und entropischen Formverluste betrauert. Vor diesem Hintergrund entsteht eine naturalistische Vorgeschichte jener ‚klassischen‘ literarischen Moderne, die sich nach 1900 gewöhnlich als traditionslos begreift.

      Der Wille zum Willen
    • Barock gilt als das Noch-Nicht der Goethezeit, unvertraut mit Autor und Werk, Genialität und Inspiration, subjektiver Ästhetik und individuellem Ausdruck. Vor dem Hintergrund dieser modernekonstitutiven Alterität des Barock verfolgen die Beiträge die barocke Schriftkultur unter poetik- und gattungshistorischen sowie medientheoretischen Blickwinkeln.

      Barock