Das Gesetz der Transformation der Knochen
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Julius Wolff war der erste Professor für Orthopädie an der Charité und Begründer und Direktor der ersten Poliklinik für orthopädische Chirurgie in Berlin. In seinem 1892 erschienenen Werk „Das Gesetz der Transformation der Knochen“ beschreibt er die Ergebnisse seiner mehr als 20jährigen Untersuchungen und erläutert die Wirkung der mechanischen Belastung auf die Knochen. Mit diesem Werk legte er den Grundstein für das Fachgebiet der Orthopädie und ihrer angrenzenden Fachgebiete. Neben der Originalveröffentlichung enthält der Reprint zahlreiche historische und biografische Dokumente zum beruflichen Werdegang Julius Wolffs, sowie Auszüge aus verschiedenen Briefwechseln mit Fachleuten und wichtigen Wegbegleitern seiner Zeit. So korrespondierte er unter anderem mit dem Ingenieur Karl Culmann, dem Begründer der grafischen Statik und dessen Schüler einer der Konstrukteure des Eifelturms war. Darüber hinaus diskutierte er seine Ergebnisse ausführlich mit führenden Wissenschaftlern wie dem Biologen Wilhelm Roux und dem Professor für technische Mechanik Christian Otto Mohr. Mit dem Gesetz der Transformation der Knochen vollendete Julius Wolff Darwins Evolutionstheorie. Darwin hatte die Entstehung von Arten mit der natürlichen Auslese und dem Kampf ums Dasein begründet. Jedoch ließ er, nach Aussage von Wolff, die Entwicklung der inneren Organe und Systeme völlig außer Acht. Mit seinen ausführlichen mathematischen, anatomischen und klinischen Begründungen, fügte Wolff der Evolutionsbiologie einen physikalischen Faktor hinzu und interpretierte damit sein Werk als ein Schlussstein zur Vollendung des Gebäudes von Darwins Evolutionstheorie. Mit der Herausgabe eines Reprints würdigt das „Julius Wolff Institut“ der Charité Universitätsmedizin Berlin die richtungweisende Arbeit von Wolff und ermöglicht damit einem breiten Publikum wieder den Zugang zu diesem historischen Werk.