Weiter wohnen in der Platte
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„Die Platte“ - das ist das zu DDR-Zeiten entstandene Kürzel für die einheitlich geplanten und auf der Grundlage der industriellen Plattenbauweise errichteten Großwohnsiedlungen, die vor allem in den 70er und 80er Jahren im Zuge des damaligen Wohnungsbauprogramms auf die 'grüne Wiese' gesetzt wurden. Derzeit wohnt etwa ein Viertel der Bevölkerung der neuen Bundesländer in solchen Neubaugebieten, etwa zehnmal soviel wie in Westdeutschland. Die Bedeutung dieser Wohngebiete wird durch diesen Umstand eindrucksvoll unterstrichen; es ist an der Zeit, sich mit ihrem Zustand und ihrer Zukunft auseinanderzusetzen - wie es in diesem Buch geschieht. Seit der Wende und Wiedervereinigung hat sich in den großen Neubaugebieten vieles verändert: Beschäftigungslage und Lebensstil der Menschen, Sozialstatus und Anspruchsniveau, Geburtenrate und Familienverhalten. Die bisher im Unterschied zu den westlichen Großsiedlungen meist hochgelobte soziale Mischung verliert zusehends an Stabilität, viele „mobile Besserverdienende“ ziehen fort, und für die in den Siedlungen verbleibenden Menschen stellen sich die Fragen nach der Bezahlbarkeit einer angemessenen Mietwohnung bzw. nach der Finanzierbarkeit privat genutzten Wohnraums in der Platte in wachsender Schärfe. „Weiter wohnen in der Platte?“ - mit dieser Thematik befassen sich in diesem Buch die Beiträge von neun unterschiedlichen Autoren: Sozialforscher und Stadtplaner, Kommunalpolitiker und Wohnungswirtschafter, Architekten und Landschaftsgestalter, und zwar sowohl aus der ehemaligen DDR als auch aus den alten Bundesländern. Dabei zieht sich wie ein roter Faden die Erkenntnis durch alle diese Beiträge, daß Lösungen grundsätzlich nicht von außen kommen können, sondern immer nur dasjenige eine Chance zur dauerhaften, nachhaltigen Umsetzung haben wird, was gemeinsam mit den Betroffenen, d. h. den in diesen Gebieten ansässigen Menschen, diskutiert und vorbereitet worden ist.