Berlin 1936
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Die Olympischen Spiele 1936 sind ein Kuriosum der NS-Zeit. Drei Jahre nach Hitlers Machtübernahme, nachdem Deutschland gleichgeschaltet und der Locarno-Vertrag gebrochen war, fanden in Berlin Olympische Spiele statt, ein Symbol des Friedens. Im Verlauf der Spiele entsandte die NS-Regierung Truppen zur Unterstützung Francos nach Spanien und offenbarte damit erste Kriegsabsichten, während sie sich in Berlin zur friedvollen Charta des IOC bekannte. Die vorliegende Arbeit zeigt die Mühen und Zugeständnisse auf, die nötig waren, um die Spiele nach Berlin zu holen. Sie läßt ersichtlich werden, welche Bedeutung der Situation der deutschen Juden und dem jüdischen Sport hinsichtlich erfolgreicher Spiele zukam. Die Schrift gliedert sich in sechs thematische Schwerpunkte: Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme des Sports in Deutschland vor 1933, bevor die Annäherung der NS-Führung an den Sport, die olympische Idee und die führenden Funktionäre des nationalen und internationalen Sports dargestellt werden. Anschließend wird der Weg zu den Olympischen Spielen beleuchtet: Hier steht die Behandlung deutscher Juden in der Gesellschaft und im Sport im Vordergrund. Das zentrale Thema der Arbeit ist die Verdrängung der Juden aus dem deutschen Sport bis hin zum endgültigen Ausschluß von den Olympischen Spielen. Weiter werden die Verwirklichung der Spiele 1936 in Berlin sowie die Erinnerung an diese Olympischen Spiele behandelt. Insbesondere die Erinnerung daran soll einen Eindruck vermitteln, welche Bedeutung den Spielen von 1936 noch immer beigemessen wird und inwiefern kritische Distanz zu den Geschehnissen vorliegt.