Lebenskunst und Moral
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Lebenskunst gilt seit der Antike als Streben nach einem gelingenden Leben. Aristoteles meinte sogar, das gelingende Leben sei gleichbedeutend mit dem guten Leben. Wer ein guter Mensch ist, dessen Leben gelingt. Diese Gleichsetzung wird in der Moderne angezweifelt, spätestens seit Kant trennt man das moralisch Gute von der individuellen Lebensgestaltung. Im vorliegenden Band stellen sich die Autoren die Frage, ob diese Trennung bleibende Gültigkeit hat, oder ob nicht vielmehr in Konzeptionen der Lebenskunst - von der Antike über die Renaissance und Moderne bis heute - Moral und individuelle Formung des Lebens zusammenstimmen können. Was hat das für Auswirkungen für den Moralbegriff? Ist heute individuelle Lebenskunst noch möglich? Warum avanciert „Lebenskunst“ geradezu zu einer Modephilosophie? Moral und Lebenskunst können als Gegensätze oder als konvergierende Ziele verstanden werden, es kommt darauf an, wieviel begriffliche Arbeit sie aushalten.