Ikonologie des Performativen
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Wir leben in einer Welt der Bilder – so lautet der in den Geistes- und Sozialwissenschaften konstatierte iconic turn. Gleichzeitig leben wir in einer performativen Kultur, in der Aufführungen, Inszenierungen und Rituale immer stärker an Bedeutung gewinnen. Bilder spielen beim performativen Charakter der Sprache sowie bei der Inszenierung und Wahrnehmung sozialer bzw. künstlerischer Handlungen eine zentrale Rolle. Bilder sind Ereignisse. Sie entwickeln in performativen Aufführungen und Inszenierungen eine spezifische Kraft und Ambivalenz, die mit enigmatischen, transgressiven und liminalen Zuständen verbunden ist. In diesem szenisch-prozessuralen Spannungsverhältnis mischen sich kollektive mit individuellen Bildern, die weder allein auf Textualität reduziert noch einfach hinterschritten werden können. In welchem Maße und zu welchem Nutzen von einer Ikonologie des Performativen gesprochen werden kann, erörtern die Autoren in struktureller, historischer und methodischer Hinsicht. Zur Sprache kommen dabei sowohl kulturspezifische wie kulturübergreifende Bildmuster, kollektive und individuelle Bildräume, Performativität im Bild sowie das Bild als performatives Medium. Die Beiträge stammen aus der Anthropologie, Kunstgeschichte, Medien- und Bildwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissen-schaft, Soziologie, Philosophie und Ethnomethodologie.