Die Tafelente
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Die zu den Tauchenten gehörende Tafelente ist als Brutvogel wahrscheinlich in der borealen und gemäßigten Zone der gesamten Paläarktis, aber auch in mediterranen und Wüstengebieten heimisch. In den seenreichen Teilen Schwedens und Finnlands sowie der Sowjetunion ist sie vor allem weit verbreitet, scheint jedoch gegenwärtig ihr Areal nach Westen auszuweiten. Binnenseen verschiedener Größe mit ausreichendem Uferbewuchs sind der bevorzugte Biotop dieser Art, doch bewohnt sie auch Strommündungen und abgeschnittene Meeresbuchten, sogar Trockengebiete an stark salzhaltigen Steppenseen. Wie die meisten Entenarten ist sie kein Nahrungsspezialist, sondern ernährt sich je nach dem Angebot von pflanzlicher und tierischer Kost. Die Tafelente neigt dazu, ihr Brutgebiet an das von Koloniebrütern, wie Möwen und Flußseeschwalben, anzuschließen. Bei der Balz haben sich gewisse Riten - Gesellschaftsspiele - herausgebildet, hochdifferenzierte Verhaltensweisen mit dem biologischen Ziel, die Art rein zu erhalten. Trotzdem kommen gerade bei der Tafelente Kreuzungen mit anderen Entenarten vor, und die Paare halten überhaupt nicht streng und nur sehr kurz zusammen. Wie bei vielen Enten und Gänsen verlassen die Männchen zur Mauser den Brutplatz, um ein geeignetes Gebiet aufzusuchen, das ihnen beim Gefiederwechsel Nahrung und Sicherheit bietet. Hier verbringen oft Tausende von Enten die Mauserzeit. Zum Winterquartier wählen die Tafelenten mit Vorliebe südlich ihres Brutgebietes gelegene künstliche Stauseen oder Flußmündungsgebiete. Wichtiges Überwinterungszentrum der Art in Mitteleuropa ist die Schweiz.