Der magische Mensch (Homo divinans)
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Danzel gibt in seinem Buch einen Überblick über die Kultmagie und mythische Symbolik der Naturvölker. Was für die Angehörigen der Hochkultur die technischen Handlungen sind, sind für die Angehörigen der 'Primitiv-Kulturen"Primitive' die magischen Handlungen. Demgemäss wird in diesem Buch nicht mehr von Angehörigen der Hochkultur und Primitivkultur geredet, sondern vom Homo faber (dem technischen Menschen) und von Homo divinans (dem magischen Menschen). Mit der Zeit der großen Entdeckungen begann der Angriff der europäischen Zivilisation auf die Frühkulturen, die sich in den verschiedenen Erdteilen zum Teil durch Jahrtausende hindurch ungestört erhalten hatten. Die europäische Zivilisation hat eine außerordentliche destruktive Kraft offenbart. Hat man den Natur- und Halbkultur-Völkern den Vorwurf der Anthropophagie (griech.: anthropos = Mensch, phágein = essen) - also des Kannibalismus - gemacht, verdient Europa den Vorwurf der ‚Ethnophagie' sicherlich im hohen Maße. Hunderte von Völkern und Nationen sind verschwunden und entweder völlig zu Grunde gegangen oder zu kümmerlichen Resten zusammengeschmolzen. Manche Völker haben eine gewisse Widerstandskraft gezeigt, ihr Volkstum ist erhalten geblieben, aber ihre Kultur ist doch dem Untergang geweiht. In der Geschäftigkeit der Tagespolitik macht man sich meist nicht viel Gedanken darüber, was hier zugrunde ging. Man ist völlig befriedigt, wenn das in überseeischen Ländern angelegte Geld gute Erträge abwirft und die wirtschaftlichen und kommerziellen Statistiken weiter gute Gewinne zu versprechen scheinen. Im übrigen behilft man sich vielfach mit einer höchst fadenscheinigen Begründung: das überlebende Volk sei jeweils das stärkere und vollkommenere. Danzels kurze Schrift ist eine Zusammenfassung der magischen Riten und Mythen und damit auch ein Plädoyer für eine bessere Welt.