Glückstage in der Hölle
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»Autobiographien von Popmusikern sind eigentlich überflüssig. Nur die von Mark Oliver Everett von den Eels nicht.« Süddeutsche Zeitung Der Mann füllt mühelos große Hallen, seine Konzerte ziehen Tausende Fans in ihren Bann. Trotzdem ist Mark Oliver Everett alles andere als ein Selbstdarsteller. Er spricht nicht gern, am wenigsten über sich selbst. Wenn er es nun doch tut, dann liegt das daran, dass er schier Unglaubliches zu erzählen hat. Wenn jemand mit Fug und Recht behaupten kann, dass die Musik sein Leben gerettet hat, dann ist es Mark Oliver Everett von den Eels. Er ist ein Davongekommener. Seine Kindheit und Jugend in Virginia sind überschattet von Ereignissen, die andere zerbrechen lassen. Die Eltern sterben früh, die begabte ältere Schwester nimmt sich das Leben. Und dann ist da noch die Cousine, die ihm eine Postkarte schickte, »Ist das Leben nicht schön?« stand darauf, bevor sie in das Flugzeug stieg, das am 11. September 2001 ins Pentagon stürzte. Mark Oliver Everett überlebt, indem er Musik macht, indem er von seinem Verlust, von seiner Trauer singt. Novocaine for the Soul, Schmerzmittel für die Seele, wird sein erster Hit. Schon als Kind hatte er sich das Schlagzeugspielen beigebracht, er experimentiert und bastelt obsessiv an seinen Songs, die er allein in seinem Zimmer auf einem Kassettenrecorder aufnimmt. Ende der Achtzigerjahre geht er nach Los Angeles, und nach drei Jahren voller Kämpfe und Rückschläge erscheint dort sein erstes Album. Mit seinen berückenden, schwermütigen Songs hat er sich inzwischen eine immer größer werdende Fangemeinde erobert. Everett schreibt seine Autobiographie, als würde er einem guten Freund sein Leben erzählen: ohne jedes Pathos, aber mit einer Intensität, die einen nicht mehr loslässt. Dass er trotz aller Schicksalsschläge nie die Hoffnung und nie den Humor verliert, macht ihn für den Leser zu einem Helden der ganz besonderen Art. Und in der Musikwelt zu einem einzigartigen Künstler.