Die Ringstraße
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Als nach der Schleifung der Wiener Stadtmauern rund um die Wiener Innenstadt ein Prachtboulevard entstand, wurde dieser zur ersten Adresse des Adels und des Großbürgertums. Unter den Bauherren der prächtigen Palais entlang der Ringstraße waren auch zahlreiche jüdische Unternehmer und Bankiers, die zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerjahre beitrugen. Sie engagierten wichtige zeitgenössische Baumeister, darunter einige jüdische Architekten, und taten sich als Kunstsammler und Mäzene hervor. Ein Palais am prominentesten Wiener Boulevard zu besitzen, galt als Zeichen der lang ersehnten gesellschaftlichen Akzeptanz. Hinter den Prachtfassaden spielte sich das Familienleben ab, es war aber auch Platz für kulturelle Salons und für Wohltätigkeitsveranstaltungen. Doch von Disputen über Konversionen, von psychischen Leiden und antisemitischen Anfeindungen blieb auch die Ringstraßengesellschaft nicht verschont. Dieses Begleitbuch zur Ausstellung im Jüdischen Museum Wien dokumentiert die Glanz- und Schattenseiten der Ringstraßenära: den gesellschaftlichen Aufstieg einer jüdischen Elite und den alltäglichen Überlebenskampf der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung, die politische Instrumentalisierung des Antisemitismus und die politischen Folgen.