Frauenbild im Wandel
Autoři
Více o knize
Der Band widmet sich dem Wandel des Frauenbildes in der Antike und der Rezeption der antiken Frauenbilder im letzten Jahrhundert. Die Autorinnen arbeiten heraus, mit welchen Bedeutungen die Frauen- oder Männerbilder in verschiedenen Texten besetzt werden und wie antike und moderne Autoren (darunter Filmregisseure) sie umformen. Die Geschlechtsidentität ist weder eindeutig noch aus der binären Opposition Mann/Frau abzulesen, sondern ist im Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen angesiedelt und unterliegt stetem Wandel. Vor allem literarische Texte thematisieren die Wandelbarkeit des Geschlechts. Das Frauenbild und sein Wandel werden in Livius’ Historiographie, Ovids Metamorphosen, Martials Epigrammen und Gellius’ Noctes Atticae analysiert. Das literarische Spiel mit Geschlechterstereotypen und geschlechtsspezifischen Handlungen erweist sich als sehr amüsant, häufig dient es der Thematisierung von sozialer Performanz. Darüber hinaus werden weibliche religiöse Rollen im antiken Griechenland und in Rom untersucht, um den Wandel des Frauenbildes in der Religionsgeschichte nachzuzeichnen. Frauenfiguren wie Kleopatra und Medea verkörpern Fremdheit und Andersartigkeit, die mit diesem Konzept verwobenen Bedeutungen bieten Potenzial für die äußerst kreative Rezeption antiker Frauenbilder in der Literatur und im Film. Eine Reflexion über die wissenshistorische Konstruktion der Geschlechterordnung in Bezug auf das antike Griechenland rundet die rezeptionsgeschichtlichen Überlegungen ab. Als Ausblick bleibt die Forschungsfrage, wie sich verschiedene soziale Ordnungsmuster mit Geschlechterrollenkonzeptionen überkreuzen.