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Paul Ricœur unterzieht hier eines der Hauptwerke von Emmanuel Levinas einer eingehenden und unnachgiebigen Lektüre, die auf unnachahmliche Weise in das Herz jeder Auseinandersetzung mit Levinas führen muss, nämlich zu der Frage, ob man das, was Levinas betreibt, eine Ethik nennen kann. Denn dort, wo sich die »Ordnung des Sagens« mit der »Ethik der Verantwortung« trifft, d. h. dort, wo die Schriften von Levinas als Suche nach dem ethischen Wesen der Sprache verstehbar werden, zeigt sich für Ricœur die paradoxe Situation, dass bei Levinas eine Ethik, die sich von der Ontologie verabschieden will, ohne eigene Sprache auskommen muss. Im Gegenteil, bisweilen kann solch eine Ethik nur dann zur Sprache gebracht werden, wenn sie sich auf das Böse, auf einen »Diskurs der Bosheit« stützt.