Wollen
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Seit Aristoteles scheint es selbstverständlich, dass Menschen mit einem strebenden Vermögen ausgestattet sind. Historisch gibt es starke Variationen sowohl in den Konzeptionen eines solchen Vermögens als auch in den Vorstellungen darüber, wo und auf welche Weise es philosophisch bedeutsam ist. Weitgehende Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass das, was wir heute am ehesten mit »Wollen« bezeichnen, philosophisch weniger bedeutsam ist als theoretische Einstellungen wie der Glauben oder auch das Wissen. Das ist aber weit weniger selbstverständlich als oft angenommen wird. Überraschend ist ferner, dass es bis heute keine systematischen Versuche gibt, die Bedeutung des Wollens in den verschiedenen Sparten der Philosophie miteinander in Bezug zu setzen, damit ersichtlich wird, welche ›Arbeit‹ insgesamt von diesem Vermögen geleistet wird. Dieser Band trägt zur Herstellung einer solchen Übersicht bei, indem er Beiträge zusammen führt, die die Themen (1) Wollen und Glauben, (2) Wollen, Wertungen und Werte, (3) Wollen und Sollen, (4) Willensschwäche und -stärke und (5) Willensfreiheit und Verantwortlichkeit behandeln.