Gutachten zur Kriegsschuldfrage 1914
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„An diesem Buch ist alles aufregend“ schreibt Karl Heinz Janßen 1967 in der Zeit zur Erstveröffentlichung des ‚Gutachtens‘, „seine abenteuerlich Wiederentdeckung, der brisante Inhalt und der brillante Stil“, mit dem er den Ersten Weltkrieg ‚als Kriminalfall‘ behandelt. Wer war schuld am Ausbruch des Krieges oder trug doch einen Hauptteil der Schuld? Sechs Jahre hatte der Staatsrechtler Hermann Kantorowicz im Auftrag des Auswärtigen Amtes an seinem Gutachten gearbeitet, das weder in der Weimarer noch in der frühen Bundesrepublik an die Öffentlichkeit kam und erst 1967 von Immanuel Geiss, einem Schüler von Fritz Fischer („Griff nach der Weltmacht“), aus dem Nachlass von Hermann Kantorowicz und Akten des Auswärtigen Amts veröffentlicht wurde. In seiner Einleitung zeichnet er die Geschichte zur verspäteten Erstausgabe und seiner skandalösen Vertuschung nach und schildert die Methoden und Argumente, mit denen das offizielle Deutschland der Weimarer Republik die Veröffentlichung verhinderte und den Autor zermürbte. Die Einordnung in den wissenschaftshistorischen Kontext dieser Neuausgabe besorgt Rudolf-Meyer-Pritzl, Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit und Rechtsvergleichung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.