Landschaft und Tourismus
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Der Sammelband hat zum Ziel, die vielfältigen Verflechtungen zwischen Landschaft und Tourismus aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und zu reflektieren. Er stützt sich auf ein Verständnis von Landschaft als eine individuelle Konstruktion auf Grundlage erlernter gesellschaftlicher Deutungs- und Bewertungsmuster, auf Basis derer eine synthetische Zusammenschau materieller Objekte erfolgt. Alle drei Dimensionen sind veränderlich (die materielle, die individuelle und die gesellschaftliche) und über das Individuum miteinander verbunden. Die Gestaltung und Veränderung von Landschaften ist gebunden an Aushandlungsprozesse. Dabei ist wichtig, dass Landschaft nicht normativ im Sinne einer bestimmten Landschaft verstanden wird, sondern dass ein Nebeneinander von unterschiedlichen landschaftsbezogenen Konstruktionen (etwa infolge unterschiedlicher Interessen, kultureller Gebundenheiten, heimatlicher Bezugnahmen) und Repräsentationen zu Grunde gelegt wird. Schließlich beschränkt sich das Landschaftsverständnis nicht im Sinne eines ‚engen‘ Verständnisses auf klassische natur- und kulturwissenschaftliche Deutungen von materiellen Räumen, sondern folgt dem ‚weiten‘ Landschaftsverständnis, dass z. B. auch städtische Räume oder (Alt)Industrieareale unter dem Konstruktionsmodus ‚Landschaft‘ gefasst werden können.Übertragen auf den Bereich des Tourismus können verschiedene touristische Destinationen und andere touristifizierte Räume als Landschaften bezeichnet werden (z. B. die Toskana, ein hippes Stadtquartier in Barcelona, ein idyllischer Strand auf einer Insel der Karibik, ein einsamer Hiking-Trail im Hochgebirge, altindustrielle Areale und ihre Umgebungen im Ruhrgebiet oder das Walt Disney World Resort in Orlando).