Hieroglyphika latopolitana
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In den Litaneien von Esna wurden die Namen der angerufenen Gottheiten in vielen Fällen ganz ungewöhnlich geschrieben, um auf diese Weise gegebenenfalls auf die Inhalte des Begleittextes der jeweiligen Verse anspielen zu können. Es handelt sich bei diesen „mehrdeutigen Schreibungen“ (um den unpassenden Begriff Kryptographie zu vermeiden) um ein im ganzen Pronaos von Esna verbreitetes Phänomen, das vor allem bei den Namen der Gottheiten des Tempels, dem Ortsnamen Esna und der allgegegenwärtigen Töpferscheibe angewendet, bisweilen aber auch auf andere Wörter ausgeweitet wurde. Die vorliegende Studie, die sich als eine Ergänzung zum vorangehenden Band (Einleitung in die Litaneien von Esna, Esna-Studien II) versteht, besteht nach einer Einleitung in die Thematik und einem Vergleich mit anderen Quellen im wesentlichen aus einer kommentierten Zeichenliste, in der diese besonderen Schreibungen gesammelt und besprochen sind. Es ist jedoch keine vollständige Zeichenliste aller Inschriften des Esnatempels, eine solche wird erst in einigen Jahren im Rahmen des Tübinger Esna-Projektes erscheinen.