Polizei im Zwielicht
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Rolf Gössner, einer der kundigsten Kritiker des bundesdeutschen Polizeiapparates, meldet sich zurück: Nachdem Anfang der 80er Jahre seine »Ermittlungen in Sachen Polizei« für Furore sorgten, widmet er sich anderthalb Jahrzehnte später der Frage, was aus dieser Polizei mittlerweile geworden ist. Die Polizei ist seit der deutschen Vereinigung verstärkt ins Gerede gekommen: Eine Vielzahl von Übergriffen gegen Angehörige sozialer Minderheiten, bemerkenswerte »Hilflosigkeit« und Untätigkeit bei der Bekämpfung rechter Gewalt, Verharmlosung des Rechtsradikalismus und fremdenfeindliche Einstellungen bei Polizisten sorgten in den letzten Jahren für internationale Schlagzeilen. Rolf Gössner sucht eine Antwort auf die Frage, ob hinter den Einzelfällen von Übergriffen System steckt und welchen Regeln das Wechselspiel von Hilflosigkeit und Überreaktion folgt. Er recherchierte und analysiert eine Vielzahl von spektakulären Polizeieinsätzen, von Fehlverhalten im Alltag, aber auch von polizeilicher Zivilcourage. Er beleuchtet die verhängnisvollen Strukturen eines Apparates, der immer mehr in geheimpolizeiliche Gefildeabdriftet, immer mehr außer Kontrolle gerät. Er begründet, weshalb es an der Zeit ist, endlich die Weichen zu stellen - in Richtung einer demokratischen und effektiv kontrollierte »Bürgerpolizei«. Deshalb hat er dieses Buch auch in Zusammenarbeit mit einer aktiven Oppositionsgruppe innerhalb des Polizeiapparates erarbeitet, die Anlaß zu Hoffnungen gibt: den Kritischen Polizistinnen und Polizisten. Orte des Geschehens: Bad Kleinen, Bernau, Buchenwald, Frankfurt/M., Fulda, Göttingen, Gorleben, Hamburg, Hannover, Landau, Magdeburg, Rostock, Solingen, Speyer, Tübingen u. a. Ob Hamburg, Hannover, Bad Kleinen oder anderswo - die Polizei ist wieder ins Gerede gekommen. Gössner belegt die Gefahr, daß der Apparat außer Kontrolle gerät, und er entwirft die Konturen einer demokratischen »Bürger-Polizei«.