Kunst als Medientheorie
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Die Kunst hat mobil gemacht. Jedes Material, jedes existierende oder auch nur vorstellbare Objekt, jeder Sachverhalt und auch jedes Medium sind kunstfähig geworden. Der Ausdehnung des Kunstwerkanspruchs auf disperse und heterogene Materialien entspricht die Vervielfachung von Haltungen, Gesten, Modellen, Verfahrensweisen. Dabei geht es nicht nur um ein technisches Verständnis von 'Medium', sondern vor allem um die Umformungen bisheriger Bildrepräsentationen zu offenen und reversiblen Handlungen, Aktionen, Experimenten. Das Buch präsentiert neben semiotischen, medientheoretischen und kunstgeschichtlichen Skizzen und Bilanzierungen eine in Verschiedenes ausgreifende Reihe von Genre- und Werkanalysen. Das Interesse richtet sich vornehmlich auf die Bearbeitung der bisher unsichtbaren Steuerungsebenen des Medialen, bringt deren Widersprüche zum Vorschein und fordert zu kunstwissenschaftlichen Revisionen heraus. Im Zentrum und Zenit der Abhandlung stehen Betrachtungen zu einer der seit geraumer Zeit profiliertesten Künstlergruppen, die sich mit der Veränderung der künstlerischen Subjektivität, Fragen von Autorschaft und Kreativität, Chancen und Grenzen verändernder Programmierung und apparativer Politisierung im avancierten Feld des 'Maschinischen' bewegen: von Knowbotic Research. Deutlich werden dabei die Umrisse einer Kunst, die an und durch sich selber Kunst- und Medientheorie ist. In zwingender Weise wird von hier aus eine neue Perspektive auf zahlreiche Aspekte der bisherigen Geschichte der bildenden Kunst erkennbar. Aus dem Inhalt I AMBIVALENZ DER KUNST UND BEGRIFFE ZUM 'MEDIUM' 1. Zeichen der Kunst - Zur Ambivalenz des Kunstwerks. Grundierung und einführende Betrachtungen 2. Zu einigen, mehr oder weniger einleuchtenden Weisen, wie das Wort oder der Begriff 'Medium' im Hinblick auf Kunst und anderes benutzt wird II KOMMUNIKATION, SEMIOTIK UND 'KUNST DURCH MEDIEN' 3. Mediale Kommunikation: Analyse von visuellen Semiosen an Beispielen aus Kunst und visueller Kommunikation 4. Abklärungen zu Begriffen und synchron prägenden Exempeln einer 'Kunst durch Medien' und einer medientheoretisch erweiterten und pointierten Kunstgeschichte der Gattungen III HANDLUNGEN UND HORIZONTE 5. Handlung und Bedeutung. Ausgehend vom Beispiel: Knowbotic Research, Dialogue with the Knowbotic South 6. Horizonte entwerfen in diversen Schritten. Pointierungen, Setzungen, Folgerungen, Ausblicke IV SCHLUSS 7. Konnektivität und Kartographie. Über: Künstlerische Praxis, Arbeit, Subjektivität, Handeln 8. Einige fokussierende Sätze als Wegleitung für schnelle, aber aufmerksame Wanderer