Der stumme Diskurs der Bilder
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Der Band versammelt Aufsätze, die sich der Frage nach der Beziehung von Kunstwerken zum ästhetischen und zu anderen Diskursen der Frühen Neuzeit in Fallstudien widmen. Er ist interdisziplinär angelegt und setzt den Schwerpunkt auf Italien in der Frühen Neuzeit. Die paradoxe Formulierung vom 'stummen Diskurs der Bilder' verweist auf die grundlegende okzidentale Definition der Malerei, die Plutarch dem Simonides von Keos zuschreibt: Malerei sei 'stumme Poesie', wie Dichtung umgekehrt 'sprechende Malerei' sei. Es ist ja eine Tatsache, daß Bilder ihre Argumente gerade nicht verbal-sprachlich entfalten, obwohl sie über eine 'Sprachfähigkeit' verfügen. Diese 'Sprachfähigkeit' des Bildes beleuchten die Beiträge des vorliegenden Bandes in verschiedenen Aspekten: Es geht um den Bezug von Bildern zum theoretischen bzw. ästhetischen Diskurs der Zeit und zu außerkünstlerischen Diskursen sowie um die Reflexion der eigenen Bildlichkeit. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf Italien in der Frühen Neuzeit. Das Denkmodell des Diskurses macht es möglich, die beiden Bereiche Theorie(korpus) und künstlerische Praxis nicht mehr als distinkte Blöcke zu betrachten. In Modellen der Interpretation, die das Gewicht auf den dialogischen Bezug der verschiedenen Größen zueinander legen, situieren sich die Texte wie die Bilder in einer Gesamtheit von visuellen und verbalen Zeugnissen. Dieses Potential für die Analyse von Kunstwerken loten die Beiträge in Fallstudien aus.