Wir sprechen uns noch
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Zehn Erzählungen über Mythen und Mysterien des Alltags. »Großartig! Anbetungswürdig! Einfach schön!« Feridun Zaimoglu Zart fängt es an oder mit einem Knall. Später dann, wenn die gemeinsam befahrenen Gewässer längst nicht mehr neutral sind, ist es vielleicht so wie bei Francesco und Katalin in ›Pappschnee‹: ein Kontaktaufnahmeversuch jagt den anderen, sie senden Zeichen, berühren sich, sagen etwas, aber finden nicht die Worte für das, worüber sie eigentlich reden sollten. Es geht um Paare in Florian Werners erstem Erzählungsband, um das, was unter der Oberfläche brodelt, in dieser allen Temperaturschwankungen unterliegenden Zone zwischen Himmel und Hölle, Teufel und Gott, Dur und Moll, heiß und kalt. In ›Kleiner Apfel‹ versuchen Maja und Bastian da herauszukommen, indem sie die Mauer wieder aufbauen wollen, doch die zischelnde Schlange, die es sich längst auf ihren Seelen bequem gemacht hat wie einst auf Evas Baum, taucht immer wieder auf und hinterlässt ihre feuchtwarmen, höllischen Spuren. Rhythmisch, gleich einem Sprechgesang umkreist Florian Werner in diesen 13 Augenblicken gleichenden Geschichten die unendliche Unfähigkeit, über das Unaussprechliche zu reden, und die archaische Angst, sich für immer zu verbrennen. Ja, wir sprechen uns noch – trotz der schrecklichen Hitze da unten.