Sommerfrische
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Üdülö, eine Feriensiedlung am Fluss, wird alljährlich zum Zufluchtsort vor der unerträglichen Hitze. Es ist der Ort der Sehnsucht, der Linderung verspricht und Träume von Liebe und Freiheit weckt. Für jeden hat Üdülö eine andere Bedeutung; als jedoch eine Frau aus der Fremde sich dort ihren Traum von einem anderen Leben erfüllen will, kommt Verwirrung in den Wellenschlag des Ewiggleichen. Der Refrain eines Volkslieds, „Eile nicht in die Fremde“, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf - und doch überhört sie die Warnung. Esther Kinsky führt mit „Sommerfrische“, ihrem virtuosen ersten Roman, den Leser auf eine Reise, die ihn verändert zurücklässt. Ihre zarte und reiche Sprache wird zum Auge und zur Haut des Lesers, der die drückende Hitze, die Trägheit des Dorfs zu sehen und zu fühlen glaubt. Das Fremde hat im ewiggleichen Rhythmus der Jahreszeiten keine Chance, es wird von der nächsten jahreszeitlichen Flut hinweggeschwemmt.