Und es schweifen leise Schauer
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"Es war, als hätt' der Himmel die Erde still geküsst ..." Die Gedichte Joseph von Eichendorffs zählen zum Schönsten, was die deutsche Lyrik hervorgebracht hat. Oft übersehen wird dabei, wie vielschichtig, ambivalent und auch unheimlich die häufig vertonten Verse sind. Karl-Heinz Ott zeigt in dieser Auswahl, wie Eichendorff in seinen Gedichten Seelenlandschaften malt. Bei Eichendorff denken wir zuerst an Wipfel und Waldesrauschen, muntere Quellen und Frühlingsgefühle, Lerchen und Nachtigallen. Doch so volksliedhaft schlicht seine Verse klingen, so verstörend ist das, was sie beschwören. Seine Verse künden von den Übergängen, die vom Sichtbaren ins Unsichtbare, vom Sinnlichen ins Übersinnliche, vom Offenbaren ins Rätselhafte weisen. Und weil die Gedichte so klingen, als habe es sie schon immer gegeben und als stammten sie gar nicht von einem bestimmten Dichter, vermögen sie noch dem Unheimlichen etwas Heimeliges abzugewinnen. Weshalb man sie auch jedem Kind vorlesen kann, selbst wenn einen dabei erstaunt, wie dunkel sie bei aller Schönheit eingefärbt sind.
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