Frei willig
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Im Spannungsfeld der gegensätzlichen Pole Krieg und Musik bringt Frei willig den Leserinnen und Lesern ein wenig bekanntes Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte näher: die Teilnahme junger Schweizer als Freiwillige in Hitlers Waffen-SS. Ein ungeöffneter Brief liegt in Valerie Bachmanns Schreibtisch. Sie hat ihn im Arbeitszimmer ihres Vaters Walter Grimm gefunden. Der Absender auf dem Umschlag rief Ungeklärtes aus ihrer Kindheit in Erinnerung, so dass sie nicht widerstehen konnte, ihn heimlich mitzunehmen. Doch den Mut, den Brief zu öffnen, findet sie erst, nachdem sie Trevor Quinn kennengelernt hat. Der amerikanische Musikjournalist verdächtigt ihren Vater, in seinem Musiklabel gefälschte CDs herausgegeben zu haben. Auf den Klavieraufnahmen habe in Wirklichkeit nicht die Pianistin Clara Howes, Walter Grimms zweite Frau, gespielt, sondern andere KünstlerInnen, deren Aufnahmen er von verschiedenen CDs zusammengestohlen habe. Valerie ist schockiert über den Betrugsverdacht gegen ihren Vater. Er streitet zwar alles ab, doch sie kann sich den erdrückenden Fakten nicht entziehen. Warum hat er das getan? Auf der Suche nach Antworten öffnet sie aus einem Impuls heraus den liegen gelassenen Brief. Und wird mit noch viel Unbegreiflicherem konfrontiert. Was hat ihr Vater mit einer Tölzer ›Kameradschaft‹ zu tun, was mit der Schlacht von Tscherkassy im 2. Weltkrieg? Erinnerungen tauchen auf und viele offene Fragen. Valerie beginnt im Internet zu recherchieren, sie spürt Dokumente im Bundesarchiv auf und besucht einen alten Freund ihres Vaters in Wien. Allmählich verdichtet sich ihre Ahnung zur beklemmenden Gewissheit. Über die historischen Zusammenhänge des sorgfältig recherchierten Romans sowie über Zahl und Motivationen der Schweizer Freiwilligen gibt ein Nachwort Aufschluss.