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Die Walsche

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Für drei Tage, zur Vorbereitung der Beerdigung, ist Olga aus der Stadt herauf ins Schulhaus gekommen, nach Hause zum Vater, dem Lehrer, der sich zu Tode gesoffen hat, weil nichts übrig geblieben ist vom Traum eines besseren Lebens und vom Ausruf 'Hinaus in die Welt!' Olga fühlt sich fremd zu Hause, unter den Bauern des Dorfes, die sie von Kindesbeinen an kennt und die ihr jetzt nicht ins Gesicht sehen, weil sie hinuntergegangen ist ins Tal, in die Stadt und ausgerechnet zu einem Walschen, eine Italiener, mit dem zusammen sie eine Cafeteria betreibt. Aber auch dort, unter den Italienern, ist sie fremd, spürt sie das Anderssein, das Auskommenmüssen mit ihren sparsamen Gesten und wenigen Worten. Je näher der Tag der Beerdigung rückt, desto bedrängender werden die Fragen, Erinnerungen, Zweifel und manchmal auch die Angst. Am Ende weiß sie: ins Dorf, in die Jahre der Kindheit führt kein Weg mehr zurück. 'Zoderer geht es um den Konflikt von Heimat und Fremde, um das Spannungsverhältnis von Südtirolern und Italienern. Er deckt auf, wie fragwürdig die Ursprünglichkeit und die Umstände sein können, von denen sich Heimatgefühle nähren. Er demontiert die idyllische Anschauung eines Bergbauerndorfes, indem er die angestammte Rohheit der Bewohner ans Licht bringt und den modernen Schwindel beschreibt, der dem Tourismus zuliebe die alten Fassaden restauriert. Der Autor zeit am Schicksal einer jungen Frau, daß sich heimisch und zu Hause zu fühlen ein kaum erreichbarer Zustand inneren Erlebens ist.' Frankfurter Allgemeine Zeitung

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ISBN
9783596132492

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