Kaum zu glauben
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Authentische Stimmen werden immer rarer. Harri Stojka ist eine von ihnen, in jeder Hinsicht: ob als Jazzgitarrist oder als Autor dialektaler Texte, Stojka ist echt. Das vorliegende Buch ist sein zweites in der edition keiper. Der hochgelobten, mittlerweile zum Kult avancierten Sammlung humorvoll-pointierter Dialektgedichte folgt nun eine Sammlung ebenso pointierter Anekdoten, die das Leben schrieb, und die in Harris unnachahmlicher „Wiener Schnauze“ zu Papier gebracht wurde. Harri Stojka ist ja in Wien eine stadtbekannte Erscheinung, und so entsteht aus zufälligen Begegnungen, allerlei alltäglichen Situationen, vor allem aber aus seiner beruflichen Tätigkeit, eine vielfältige Sammlung von Geschichten, die zum Brüllen sind, aber auch zum Nachdenken anregen – trocken, in authentischem Dialekt, durch den Stojkas wirkliche Stimme durchscheint, lapidar, lakonisch, oft dramatisch. Kein Wort zu viel, immer wieder am Rande des Witzes vorbeischrammend, aber eben echtes Leben und nicht zuletzt ein biografischer Bilderbogen. Was ihn als Musiker auszeichnet, die stets angemessen Phrase, das untrügliche Stilgefühl, trifft auch hier zu. So fügt er sich schlüssig und dennoch ganz originell und eigenständig ein in eine lange Tradition Wiener Dialektliteratur. Erstmals tritt Harri Stojka in Kaum zu glauben aber auch in einer dritten künstlerischen Ausdrucksform vor die Öffentlichkeit, die seine kreative Vielseitigkeit demons-triert: seine Texte werden ergänzt durch eine Auswahl von Blättern und Zeichnungen, die wie im Vorgängerbuch (Zeichnungen von Walter Schmögner) die Geschichten ideal, mitunter humorvoll, illustrieren und ergänzen.