Der schöne Sommer
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»Pavese behandelt ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt: den vergeblichen Versuch der jungen Ginia, aus der Einsamkeit ihres Ichs zu entfliehen und in der Hingabe an die Umwelt die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Selbstverwirklichung zu finden. Unter ihresgleichen, den Arbeitermädchen mit ihrem Sinn für das Praktische und ihren billigen Vergnügungen, wird sich Ginia ihrer Verlassenheit nur noch mehr bewußt. So fällt es Amelia, dem etwas älteren Malermodell, nicht schwer, die Suchende in einen freigeistigen Kreis von Malern und Nichtstuern einzuführen. Ginia verliebt sich in den Maler Guido, doch ihr kurzes Glück dauert nur einen Sommer lang. Es zerbricht an der gutmütigen Gleichgültigkeit des Malers und an Ginias Unfähigkeit, sich von den moralischen Wertbegriffen, in denen sie erzogen ist, zu lösen. Sie macht einen mutigen Versuch, ihre Skrupel zu überwinden, und entschließt sich, wie Amelia, dem Maler Modell zu stehen. Doch der Versuch endet in einer traurigen Farce, und das Bild der nackten und zitternden Ginia wird zum Symbol des in seine Einsamkeit und Ungeborgenheit zurückgestoßenen Menschen.« -- Kindlers Literatur Lexikon