Filmriss oder: Liebe gibt's nicht nur im Kino
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Konstantin! Kim's Herz schlägt Purzelbäume, wenn sie nur seinen Namen hört. Aber der Abend, der so verheißungsvoll mit einem Kinobesuch beginnt, endet für Kim mit einer großen Enttäuschung. Ich liebe Filme. Ich liebe Bilder, die sich bewegen, Geschichten erzählen, Menschen zeigen, Gefühle bloßlegen und Stimmungen brauen. Stundenlang kann ich Filme anschauen. Ich brauche kein Popcorn und keine klebrigsüße Cola. Ich brauche kein Dope und keine Promille. Ich werde high vom Filme kucken. Manchmal muss allerdings auch Kim aus ihrer Filmwelt auftauchen und sich mit ziemlich handfesten und realen Problemen auseinandersetzen. Zum Beispiel mit Häääärrrriiii, dem neuen Lover ihrer Mutter, der die vertraute und eingespielte Lebensgemeinschaft der beiden Frauen empfindlich stört. So sieht Kim das jedenfalls. Oder, und das ist noch eine ganze Ecke komplizierter, mit Konstantin, dem neuen Mitschüler, bei dessen Anblick sie weiche Knie bekommt, der aber fest in Majas Spinnennetz zu stecken scheint. Aber warum geht er dann mit ihr aus? Stimmen Majas Geschichten über Discobesuche, Händchenhalten, wilde Knutschereien und Motorradfahrten am Ende gar nicht? Kim ist ziemlich durcheinander, aber auch total happy, als Konstantin sich nicht nur für gemeinsame Kinoerlebnisse, sondern auch für sie zu interessieren scheint. Umso schlimmer, dass er an dem schönen Abend, den sie zusammen verbringen, nicht merkt, dass er zu weit geht. Völlig verzweifelt zieht Kim sich zu ihrer Oma zurück. Und allmählich wird ihr klar, dass sie ihre Grenzen eindeutig formulieren muss. Bei Konstantin, aber auch bei ihrer Mutter und bei Heribert, an dessen Lack die Zeit zum Glück auch schon kratzt. Einige Turbulenzen also, bevor Kim sich in der kuscheligen Weiber-WG wieder einmal gemütlich mit ihrer Mutter vor den Video-Rekorder hocken kann. In gewohnt witziger Art erzählt Nina Schindler von den ersten Liebeserfahrungen eines Mädchens, die zwar in ihrer Klasse viele Freunde hat, bei bestimmten Dingen aber nicht mitreden kann. Oder nicht mitreden will? Der Einfluss der Freundinnen und der Erwartungsdruck Gleichaltriger werden in dieser Geschichte genauso deutlich wie die Angst vor dem ersten Mal, der Angst vor dem Verlust der Selbstkontrolle. Und auch die Mutter-Tochter-Beziehung nimmt einen nicht unwesentlichen Teil in der Geschichte ein. - Das alles erzählt Nina Schindler in Filmriss unverkrampft, unterhaltsam und doch mit Tiefgang. Nah an der Sprache der Jugendlichen, frech, einfühlsam, deutlich, ohne Angst vor Tabus. Eine Erzählung, in der sich Jugendliche wiederfinden werden und die auch Spaß macht wegen der vielen Filme, die Kim im Verlauf der Geschichte sieht oder zitiert. Und die auch neugierig auf diese Filme macht. Nina Schindler gelingt es in ganz besonderer Weise Gefühle und Beziehungen junger Leute für junge Leute anzusprechen und darzustellen.