Das eigentlich Katholische
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Eine neue Religiosität hat die Menschen ergriffen: Man kann Astrologie betreiben, fernöstliche Meditationstechniken üben, nach christlicher Tradition heiraten und die Toten beerdigen, an die Wiedergeburt glauben und Séancen abhalten – kein Problem! Dieser irrationale religiöse Cocktail ist für viele die Religion der Zukunft, die Grundlage eines alle verbindenden „interreligiösen“ Weltethos, das endlich den Weltfrieden bringt. In der Tat: wer nicht mehr an Gott glaubt, glaubt an alles! Welche Rolle spielen das Christentum und die christlichen Kirchen noch? Und was ist eigentlich das „spezifisch Katholische“? Längst ist das Christentum keine einheitliche Größe mehr. Erst hat sich der Osten abgespalten, dann gründeten die Reformatoren eigene Kirchengemeinschaften. Jede andere christliche Gemeinschaft vermag zu sagen, wann, wo und warum sie gegründet wurde – sich also von der katholischen Kirche getrennt hat. Tatsächlich aber geht nur die römische Kirche direkt auf Jesus Christus zurück. Die ungebrochene Kontinuität zwischen Petrus und Johannes Paul II. ist das eigentliche Stigma des Katholischen. Aber auch Liturgie, Eucharistie, Marienverehrung und Kirchenverständnis sind Themen, an denen sich die unaufgebbare Substanz des Katholischen aufzeigen läßt. Nur ein profundes Wissen über die eigene religiöse Identität und ein klares Profil ermöglichen ein fruchtbares ökumenisches Gespräch. Das ist das Anliegen ausgewiesener Theologen und Fachleute, deren Beiträge dieses Buch eint.
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